Bottrop, Gladbeck, Herten und Marl gründen das „h2-Netzwerk-Ruhr”, um die Technologie voranzutreiben. Neben der Emschergenossenschaft sollen weitere Unternehmen mitarbeiten.

„Wir wollen das Silicon Valley der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie werden.” Dieses ehrgeizige Ziel formulierte der Hertener Stadtbaurat Volker Lindner bei der Vorstellung des „h2-Netzwerk-Ruhr” in der Lohnhalle der ehemaligen Zeche „Arenberg Fortsetzung”. Gemeinsam wollen die Städte Bottrop, Gladbeck, Herten und Marl sowie die Emschergenossenschaft, die „Win Emscher-Lippe GmbH” und die „Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH” die Region als europaweit bedeutenden Standort für die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie etablieren.

Die Gründungsmitglieder des h2-Netzwerk-Ruhr glauben an die Zukunfts-Technologie Wasserstoff. Foto: WAZ, Birgit Schweizer
Die Gründungsmitglieder des h2-Netzwerk-Ruhr glauben an die Zukunfts-Technologie Wasserstoff. Foto: WAZ, Birgit Schweizer © WAZ

„Es gibt hier in der Region schon weitreichende Aktivitäten in diesem Bereich. Uns geht es darum, sie gebündelt nach außen zu vertreten”, so Lindner, der gleichzeitig auch der erste Vorsitzende des Vereins ist. Auf lange Sicht versprechen sich die Beteiligten davon Wirtschaftsförderung und die Schaffung von Arbeitsplätzen. „Die Technik steckt in einer frühen Phase und soll sich hier entwickeln und wachsen.”

Verein will

Mitglieder werben

Einig waren sich die Gründungsmitglieder, dass damit nur ein erster Schritt getan sei. „Wir wollen weiter wachsen. Wir sind kein exklusiver Verein, sondern werben weiter um Mitglieder”, sagte Lindner. Auch Städte wie Bochum, wo ein Schwerpunkt auf Geothermie liegt, oder Gelsenkirchen, das auf Solarenergie setzt, seien in der Runde willkommen. Außerdem wird der Verein an Unternehmen herantreten, um sie von einer Mitgliedschaft zu überzeugen.

Das wird auch nötig sein, denn der Verein soll sich durch Mitgliedsbeiträge finanzieren. Der Etat sieht im Moment noch relativ dünn aus. Lindner bezifferte ihn auf eine „niedrige fünfstellige Summe”. In Zukunft hofft er auf einen Jahresetat von 50 000 Euro.

Dazu soll, nach Vorstellung der anderen Vereinsmitglieder, auch die Automobilbranche beitragen. „Auch die befasst sich mit dem Thema Wasserstoff, und wir versuchen, die Branche in das Netzwerk mit einzubeziehen.”

Das zeigte auch die Auswahl des Referenten für das im Anschluss an die Vorstellung geplante Symposium. Dr. Roland Krüger vom Ford-Forschungszentrum referierte über die Brennstoffzelle im Elektroauto.

Dr. Heinz Baues vom NRW-Wirtschaftsministerium lobte das Engagement der Städte in dem Verein. „Ein erster Schritt, um das Kirchturmdenken zu überwinden.” NRW sei ein Energieland, „und das Herz dieses Energiestandorts schlägt im Ruhrgebiet”.