Bernhard Fögeling feierte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte in Grafenwald sein goldenes Priesterjubiläum. Von 1967 bis 2006 war er Pfarrer in der Gemeinde Heilige Familie und baute die Kirche neu auf.

Als wäre er nie weg gewesen. Pastor Bernhard Fögeling saß im Pfarrsaal und ließ sich von seinen Grafenwäldern feiern. Vor 50 Jahren wurde Fögeling zum Priester geweiht, 39 Jahre war er als Pfarrer in Heilige Familie im Einsatz. Kein Wunder also, dass die Gemeinde ihren ehemaligen Seelsorger hochleben lassen wollte. „Er hat hier 39 Jahre gestaltet”, lobt Norbert Vosselmann vom Ortsausschuss Heilige Famile des Pfarrgemeinderats St. Johannes. Das sei im übrigen durchaus wörtlich zu verstehen. „Der Neubau der Kirche, des Kindergartens, des Pfarrheims und der Seniorenwohnungen – all das wurde unter Pastor Fögeling realisiert.”

Der Jubilar selbst scherzte, er sei nach Grafenwald gekommen, um zunächst alles abzureißen. Der Eindruck drängt sich tatsächlich ein wenig auf, immerhin kam Fögeling 1967 nach Grafenwald und und 1979/71 wurde die Kirche neu gebaut. „Das war aber schon vorher klar. Dafür war ich nicht allein verantwortlich.” Allerdings war der Neubau ganz nach seinem Geschmack, erinnerte Maria Storcks, Vorsitzende des Ortsausschusses. „Die Kirche als Zelt Gottes unter der Menschen, dazu der Altar inmitten der Gemeinde.” Dass passe zu Fögeling, der „ein Priester inmitten der Gemeinde” war.

Dabei war der Auftakt gar nicht so einfach. „Natürlich gab es auch Konflikte. Das ist wie in einer Familie. Man Reibt sich aneinander und kommt doch nicht ohne einander aus”, so Fögeling. Insgesamt sei seine Aufnahme in Grafenwald aber doch ganz unkompliziert gewesen. „Wenn man sich nicht ganz dumm anstellt, dann ist man schon am nächsten Tag ,us Pastor' ”. Dabei sei aller Anfang nach der Weihe im Dom zu Münster schwierig gewesen. „Wir wurden nicht besonders gut vorbereitet. An meiner ersten Kaplanstelle stand mit zum Glück ein fähiger Pastor zur Seite, von dem ich viel lernen konnte.” So habe er erfahren, dass es wichtig sei, die Gemeindemitglieder machen zu lassen. „Wenn sich ein Pfarrer mit seiner Gemeinde anlegt kann er eigentlich sofort seine Versetzung beantragen.”

Aber auch an seine Entscheidung, Priester zu werden erinnerte sich Fögeling an seinem Ehrentag. „Es war eigentlich keine plötzliche Erleuchtung. Eher ein längerer Prozess.” Den letzten Ausschlag habe dann sein Deuschtlehrer gegebn. „Er hatte mir gesagt, er habe erwartet, dass ich Theologie studiere. So bin ich dazu gekommen.” Aber auch auf dem elterlichen Acker hatte er sich bereits Gedanken über ein Leben als Priester gemacht. „Beim Ausstreuen des Düngers habe ich immer gedacht, ich könnte eigentlich auch das Wort Gottes unter den Menschen ausbringen.”