Seit April hat die Telekom in Kirchhellen-Mitte, Feldhausen und Grafenwald46 neue Schalthäuser aufgestellt und sieben Kilometer Glasfaser verlegt. Das Tempo im Netz steigt auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde
Schaut her, es geht doch: Deutlich vor der selbstgesteckten Frist Mitte November hat die Telekom ihr schnelles Netz in Kirchhellen fertig geknüpft. „Die ersten schnellen Internetanschlüsse sind jetzt buchbar“, meldete am Nachmittag Telekom-Vertriebsmanager Frank Neiling. Heute und morgen will das Unternehmen die Bürger in Grafenwald und Kirchhellen-Mitte informieren, was das neue Netz kann - und wie die Bürger sich anschließen lassen können. Denn das geht nicht von allein, sagt die Telekom.
„Wir freuen uns, dass es nun so weit ist: Kirchhellen hat eine Auffahrt zur Datenautobahn“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler beim Übergabetermin am Kuhberg in Feldhausen. „Mehr noch: Kirchhellen gehört jetzt zu den Orten in Deutschland mit den schnellsten Internet.“ Das sei ein Vorteil im Wettbewerb um Bürger wie Arbeitgeber.
Seit Anfang April hat die Telekom in Kirchhellen sieben Kilometer Glasfaser verlegt sowie 46 neue Schaltschränke („Multifunktionsgehäuse“) aufgestellt. Zehn Millionen Euro hat das Unternehmen nach eigenen Angaben dafür in die Hand genommen.
9000 Haushalte können jetzt von der neuen Vectoring-Technik profitieren. Durch das neue Glasfasernetz fließen die Daten ohnehin schon in hoher Geschwindigkeit. Die Bremse waren bisher die Kupferkabel, die in die Wohnung des Kunden führen und in denen elektromagnetische Störungen auftraten. Die werden, verspricht die Telekom, durch die neue Vectoring-Technik beseitigt. Dadurch könne sich die Geschwindigkeit beim Herunterladen verdoppeln. Das Heraufladen, also etwa beim Einstellen von Bildern oder Videos ins Internet, funktioniert sogar in vierfacher Schnelligkeit. Wie schnell des neue Netz ist, rechnet Telekom-Sprecher Andre Hofmann am Beispiel einer CD voller Bilder vor. Wer die mit DSL-Technik ins Netz stellen will, muss nach Telekom-Angaben bei einer Übertragungsrate von einem MBit pro Sekunden eine Stunde und fast 38 Minuten warten, während die Daten flißen. Mit VDSL und Vectoring sind die Daten in nicht einmal zweieinhalb Minuten überspielt. Und: „Das neue Netz wird so leistungsstark sein, dass gleichzeitig Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen möglich ist“, sagt Heiling. Die Kosten dafür: Den 100-Megabit-Anschluss mit Flatrate für Telefon und Internet bietet die Telekom ab 39,95 Euro an, Fernsehen zusätzlich kostet fünf Euro extra.
Heute um 18 Uhr wollen die Telekom-Techniker das neue Netz um 18 Uhr im Vereinsheim des VfL Grafenwald vorstellen, am morgigen Mittwoch sind sie um 18 Uhr im Brauhaus und zeigen, was wo möglich ist.