Wohnbau Overhagen plant ein Wohn- und Geschäftshaus an der Hauptstraße, in dem Rossmann einziehen soll. Das Bauvolumen beträgt 9,6 Millionen Euro. Bezirksbürgermeister begrüßt das Projekt
Die Wohnbau Overhagen ist auf einem guten Weg, den Kirchhellenern einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Sie plant einen Neubau an der Ecke Haupt-/Schulze-Delitzsch-Straße, wo neben 27 Wohnungen ein von der Bezirkspolitik seit langem gewünschte Drogeriemarkt entstehen soll. „Eine Bereicherung für den Ortskern“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU).
Overhagen-Geschäftsführer Bernd Tönnes und seine Tochter Sabine wollen das Projekt nächsten Donnerstag im Planungsausschuss vorstellen. Auf dem Gelände des Hauses Hauptstraße 60, einem Stück Grünfläche dahinter und einem Teil des städtischen Parkplatzes an der Schulze-Delitzsch-Straße wollen die Planer über ein 700 Quadratmeter großes Ladengeschoss zwei Geschosse mit jeweils zehn Wohnungen sowie ein Staffelgeschoss mit sieben Wohnungen bauen. Stellplätze sollen in einer Tiefgarage entstehen, weitere öffentliche Parkplätze soll es neben dem Neubau geben.
Das Volumen des Projektes beziffert Bernd Tönnes auf rund 9,6 Millionen Euro. Als Mieter für die Ladenfläche steht die große Drogeriemarktkette Rossmann bereit. Tönnes: „Der Mietvertrag ist unterschriftsreif, Rossmann drängelt schon.“
Viel spricht dafür, dass das expandierende Familienunternehmen aus Burgwedel bald zur Unterschrift schreiten kann. Die Verwaltung begrüßt das Bauvorhaben ebenso wie der Bezirksbürgermeister. In Schnieders Augen sind die besonderen Pluspunkte des Projekts die Ansiedlung des lange erhofften Drogeriemarktes sowie die Ausrichtung des Baus zum Ortskern: „Es bildet keinen Riegel, sondern öffnet sich zur Hauptstraße“. Ein Bebauungsplan muss nicht aufgestellt werden, das Gebäude liegt im Mischgebiet. Die geplante Verkaufsfläche ist nicht zu groß, die Gebäudehöhe bleibt unter dem des Neubaus gegenüber auf der Hauptstraße, wo ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen wird. Fazit der Verwaltung: „Aus planungsrechtlicher Sicht fügt sich das Vorhaben in die Umgebung ein.“
Direkter Nachbar des neuen Komplexes ist allerdings der Festplatz fürs Schützen- und Brezelfest. Deshalb will die Verwaltung entsprechende Lärmschutzmaßnahmen vorschreiben, zum Beispiel Schallschutzfenster.
Bei aller Freude über das Projekt stößt Schnieder sauer auf, dass die Bezirksvertreter sich mit dem Projekt erst am 4. November befassen sollen, wenn der Planungsausschuss längst entschieden hat - ohne ein offizielles Votum der Politiker aus Kirchhellen. Magnus Thesing, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle: „So etwas kann im Geschäftsgang passieren. Aber es sollte die Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden.“