Bis zu 5000 Besucher kamen zum „Race@Airport“, schätzt der Flugplatz-Geschäftsführer.Wer seinem Boliden zu viel zumutet, dem platzt auch mal der Motor - so wie Matthias. Und Montag früh muss aller besenrein hinterlassen sein.

Der Titel als Pechvogel des Tages war schon mittags vergeben: Matthias schrottete die 8,8 Liter-Maschine seines Chevy Nova beim Start von „Race @ Airport“ am Sonntag. Immerhin: Knapp 100 Euro als Schmerzensgeld für „Weißbier und Brotzeit“ brachte Moderator Gustl, mit seinem Kollegen „Stahli“ bildete er das launige „Duo Katastrophal“, bei einer Auktion zusammen. So viel war dem Publikum das abgerissene halbe Pleuel als Souvenir wert. Und die Feuerwehr hatte beim Abbinden des Motoröls einen ihrer ganz wenigen Einsätze bei dem Spektakel.

Bereits zum achten Mal gastierte das Team von „Race @ Airport“ mit Sitz im bayerischen Brunnthal in der Schwarzen Heide. Freunde der Tuning-, Motorsport- und Bikerszene strömten auf den Verkehrslandeplatz, auf der Grenze von Kirchhellen und Hünxe. Mit bis zu 5000 Besuchern rechnete André Hümpel, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft. „Für die Veranstalter ist das super anstrengend“, betonte er. Denn den Organisatoren blieben für die Veranstaltung sowie Auf- und Abbau nur 36 Stunden Zeit. Viele Veranstalter hätten gerne mehr Zeit, aber das sei unmöglich. „Die Piloten wissen langfristig vorher Bescheid“, so Hümpel. Sollte doch jemand den Platz anfliegen, nannte die Bereitschaft im Tower Ausweichplätze.

Die Aufgabe bei dem Beschleunigungsrennen auf der Start- und Landebahn war recht simpel: Die Viertelmeile, das sind genau 402,34 Meter, hatten die Zwei- und Vierräder so schnell zu schaffen wie möglich. In Hubraum- und Fahrzeugklassen sortiert, starteten je zwei Boliden das Rennen, oft mit grandiosem Krach. Darunter zum Beispiel auch Daniel Wolfs aus Recklinghausen. „Das Auto läuft als Taxi“, versicherte er lachend. Nur: Der elfenbeinfarbene Mercedes dürfte damit eines der schnellsten der Republik sein. Ein amerikanischer Kompressor macht dem V8-Motor zusätzlich Dampf, und so wollen 700 PS auf die Straße. „Das macht einfach Spaß“, meinte Wolfs, der zum ersten Mal an den Start ging. Allerdings fand er im Rennen gegen einen Porsche 9ff seinen Meister. Klein, aber oho: Unter diese Rubrik fiel der Golf I Diesel, mit dem Rebecca de Wit und Christian Hofbauer aus Augsburg anreisten. „Wir sind auf jedem Treffen dabei“, sagt sie. Wenn die 300 PS des Motors über nur 600 Kilo Auto-Gewicht herfielen, kamen gute Zeiten heraus. Mit 11,24 Sekunden für die Viertelmeile platzierte sich der Wolfsburger bei Wettbewerben unter den ersten Zehn.

Die ersten Teams standen schon morgens um sieben vor den Toren und André Hümpel lobte den Veranstalter: „Alle wissen, worauf es ankommt.“ Im Laufe der Jahre haben sich die Abläufe gut eingespielt. Auch das Einbahnstraßen-System ist daraus entstanden, um die mehrere hundert Autos der Besucher gut auf und wieder vom Gelände zu bekommen.