Bottrop-Grafenwald. .

Spaziergängern und Radfahrern ist es sicher aufgefallen: Die langgestreckte Bergbau-Abraumhalde Schöttelheide gleich neben der Halde Haniel, die sich ja noch bis zum Ende des Bergbaus in Bottrop im Jahre 2018 in Schüttung befindet, wird derzeit wieder ein bisschen grüner. Etwa in Höhe des Abzweigs zur nahen Grafenmühle wurde zunächst Mutterboden auf dem Abraum aufgebracht – als Grundlage für die sprießende Vegetation.

Ein Vorgang, der sich ständig wiederholt, solange die Halde noch wächst. „Wir tragen in einzelnen Etagen auf“, erläutert Michael Sagenschneider, Sprecher des Bergwerks Prosper Haniel. Die unterste Etage der Halde hat dabei die größte Fläche, darauf kommen immer kleiner werdende Etagen, zwischendurch ein Rundweg – „so arbeiten wir uns nach oben.“ Geschüttet werde dabei jeweils erst einmal ein Außenwall. „Wir fangen dann von innen an, dagegen zu kippen, fahren dabei im Windschatten“, erklärt Sagenschneider weiter. So wächst die Abraum-Halde – und mit ihr von unten nach oben dann auch das Grün.

Infotafel für Halde Haniel kein Thema

Die aktuelle Höhe der Halde Schöttelheide beträgt 94 Meter über Normalnull – am Ende wird die höchste Stelle bei 122 Metern liegen. „Sie wird damit deutlich niedriger als die Halde Haniel“, so Sagenschneider – diese misst nämlich 184 Meter. Und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegenden Städte, Landschaften, auf markante Bau- und durchaus auch Kraftwerke. Weshalb eine Spaziergängerin nun äußerte, dass es schön wäre, eine Informationstafel mit entsprechenden Hinweisen auf der Halde zu haben.

Bislang ist das für die RAG aber kein Thema, über das schon nachgedacht würde. „Das Problem bei solchen Tafeln ist ja: Wie lange stehen die dann da“, gibt Michael Sagenschneider zu bedenken und nennt das Stichwort Vandalismus. Damit hat die RAG schon einige schlechte Erfahrungen gemacht: Der Kreuzweg, der auf den Haldengipfel führt, wurde schon mehrfach von Unbekannten mutwillig beschädigt (WAZ berichtete). Sagenschneider daher: „Wir konzentrieren uns auf die Erhaltung des Kreuzweges.“