Christoph Tribowski ist Vorsitzender des Zupforchesters Kirchhellen. Als er in Berlin promovierte, stieg er bei den Köpenicker Zupfmusikern ein. Sein großes Anliegen ist die Förderung des musikalischen Nachwuchses

Altes in ungewohnte Zusammen-hänge zu bringen und daraus etwas Neues zu schaffen – das ist seit 41 Jahren die Herausforderung, der sich das Zupforchester Kirchhellen mit seinen drei Ensembles stellt. Dessen Vorsitzender Christoph Tribowski will vor allem eines: bei Jung und Alt die Begeisterung für die klangvolle Musik von Zupfinstrumenten wecken.

Der 33-jährige Vorsitzende ist erst seit 2010 wieder aktives Mitglied im Zupforchester. Zuvor promovierte er vier Jahre lang in Berlin und legte sein Mitmusizieren auf Eis. Doch weil Christoph Tribowski ohne Musik einfach nicht auskommt, suchte er sich in Berlin im Köpenicker Zupforchester eine neue Heimat – die ihm so gut gefiel, dass bis heute gegenseitige Besuche und gemeinsame Konzerte beider Zupforchester auf dem Programm stehen.

„Unser Orchester ist in jeder Hinsicht eine bunt gemischte Truppe, sowohl was die Musiker, die In-strumente als auch das Repertoire angeht. Dieses reicht von Klassik und Jazz über jüdische Musik bis hin Musicals“, erklärt Tribowski. Auch die Konzerte gestalten die Musiker abwechslungsreich. „Meistens setzen wir ein Schwerpunktthema, wie z. B. ,Liebe, Wein Vergänglichkeit’, bei dem wir Stücke des schwedischen Komponisten Carl Michael Bellmann präsentiert haben“.

Vor allem die Nachwuchsarbeit liegt dem Zupforchester Kirchhellen am Herzen. „Wir haben eine Kooperation mit der Musikschule, damit Kinder, die Mandoline, Mandola, Gitarre oder Kontrabass lernen, den Weg zu uns finden. Außerdem gestalten wir Kinderkonzerte, bei denen die Kinder eingebunden werden. So lernen sie, dass es einen Dirigenten benötigt, damit nicht alle Instrumente wie Kraut und Rüben durcheinander spielen. Vor allem unsere musikalisch erzählten Märchen wie ,Warum das Meerwasser salzig ist’ kommen gut an“. Um den Spaß am gemeinsamen Musizieren zu fördern, hat das Zupforchester mit dem Zupfsextett unter Leitung von Marijke Wiesenekker ein eigenes Ensemble für den Nachwuchs eingerichtet.

„Natürlich freuen wir uns aber über neue Mitspieler in jeder Altersgruppe. Zurzeit brauchen wir dringend Gitarren, allerdings reichen ein paar Akkorde nicht aus“, betont Christoph Tribowski. „Schließlich lebt ein gutes Zupforchester davon, dass alle Instrumente gleich stark vertreten sind.“

Nicht nur das Musizieren bei den Proben mittwochs ab 19.30 Uhr im Forum der Hauptschule und die Konzerte schweißen die Mitglieder zusammen. „Wir machen auch Reisen und treffen uns zum Quatschen, denn das ist mindestens genauso wichtig, damit man eine Einheit ist.“