Kirchhellen. . Im Palastzelt am Kletterpoth tanzen 2500 Elektro-Fans bei der Neuauflage „Wild Village Beats“-Festival bis in die frühen Morgenstunden. Gäste loben die tolle Stimmung und die spektakuläre Lichtshow. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz zum Zelt-Festival.

Die rosa Strohhalme ihrer Drinks haben sich Melissa Schulz und Pia Sypitzki so an die Ohren geklemmt, dass sie aussehen wie die Headset-Mikros, die in den 90ern hip waren. „Wir sind heute Abend die Spice Girls“, rufen die beiden gut gelaunten 24-Jährigen und schlendern über die Festivalwiese am Kletterpoth. Passend dazu gräbt DJ G4bby gerade ganz tief in seiner 90s-Plattenkiste und findet dort DJ Quicksilvers „I Have A Dream“.

Gegen 22.30 Uhr ist das beeindruckende Palastzelt bei der Neuauflage des „Wild Village Beats“-Festival allerdings noch recht leer. Viele Gäste stehen draußen an der Würstchen-Bude und stärken sich für eine lange Nacht. Bis in die frühen Morgenstunden feiert die Kirchhellener Landjugend mit etwa 2500 Gästen bei der Elektro-Sause.

DJ Pascal Klebedanz (li.) und DJ Stephan haben im Vorprogramm aufgelegt.
DJ Pascal Klebedanz (li.) und DJ Stephan haben im Vorprogramm aufgelegt. © WAZ FotoPool

Um Mitternacht ist auf dem Dancefloor vor dem DJ-Pult dann kaum noch ein Zentimeter Platz. Dicht an dicht tanzen, springen und feiern die meist jungen Gäste bei wummernden Bässen aus den überdimensionalen Boxen. An Licht- und Soundtechnik haben die Veranstalter nicht gespart. Hinter dem DJ flimmern atmosphärische Bilder über eine geteilte Videoleinwand. Das Stahlgerüst über den Köpfen der tanzenden Gäste trägt eine Konstruktion aus fünf unterschiedlich großen Ringen, an denen unzählige Strahler angebracht sind, die für abwechslungsreiche Lichteffekte im ganzen Zelt sorgen.

Die Vorprogramm-DJs setzen auf aktuelle Charts

Obwohl das Zelt inzwischen gut gefüllt ist, müssen die Gäste an den vielen Bars im Zelt nicht lange auf ihre Getränke warten. Die Vorprogramm-DJs setzen derweil auf aktuelle Charts, und wenn Pharrells „Happy“ oder Materias „Kids“ in den Beinah-Originalversionen durch das Palastzelt dröhnen, könnte man fast vergessen, dass das Festival auf elektronische Musik setzt.

Die Gäste feierten und tanzten bis in die Morgenstunden
Die Gäste feierten und tanzten bis in die Morgenstunden © WAZ FotoPool

Die Charthits sagen nicht allen Gästen zu. Frank Hibbeler kritisiert die ersten DJs: „Da stimmen die Übergänge oft nicht. Es fehlt das gewisse Etwas, und ich stehe sowieso mehr auf härtere Sachen, nicht auf Charts“, sagt der 46-Jährige. Madeleine Naumann (21) sieht das anders: „DJ G4bby ist super.“ Oliver Zbroja stimmt ihr zu: „Mir gefällt’s. Die Soundqualität ist erste Sahne. Dazu noch die Wahnsinns-Lichtshow.“

„Einfach nur übel-geil“, finden die beiden Landjugend-Mitglieder Maxi Löffler und Mara Große-Venhaus ihr Elektro-Festival. „Dass wir als Landjugend überhaupt so etwas auf die Beine stellen können, ist unglaublich. Wir haben immerhin Mark’Oh hierher geholt“, schwärmen die beiden.

5700 Gäste strömten an drei Tagen zum Zeltfestival - eine Kurzbilanz

Von Donnerstagnachmittag bis zum frühen Sonntagmorgen feierten nach Angaben der Veranstalter zirka 5700 Gäste beim Zelt-Festival am Kletterpoth in Kirchhellen. Die meisten Besucher strömten zum „Wild Village Beats“-Festival am Samstag. Etwa 2500 Gäste feierten bei der Neuauflage der Elektro-Party von der Kirchhellener Landjugend. Immerhin 1700 Karten wurden für die Schlager-Sause am Donnerstag verkauft. Und zirka 1500 Rock-Fans sahen sich die Queen- und Quo-Coverbands am Freitag an. Besonders beim Schlager-Fest seien die Shuttlebusse vom Kletterpoth nach Kirchhellen-Mitte stets voll gewesen, so Sprecherin Navina Haddick.

„Wir wollten unsere Premiere von vor zwei Jahren übertreffen, und das ist uns auch gelungen“, zeigt sich Max Hetkämper-Flockert, Vorsitzender der Kirchhellener Landjugend, mit der Elektro-Party zufrieden. Die Party sei friedlich verlaufen, der Sicherheitsdienst vor Ort weitgehend beschäftigungslos geblieben.

Christoph Wrobel von Boka-Tours, Mitveranstalter an allen drei Tagen, zieht eine positive Bilanz: „Wir sind zufrieden. Die Stimmung war spitze und die Besucherzahlen in Ordnung.“