Mit einer Messe in Münster beginnt am Freitag offiziell die Spargelsaison. Tatsächlich haben die Spargelbauern Katrin und Markus Beckmann ihren Hofladen auf dem familieneigenen Spargelhof an der Rentforter Straße schon seit dem 20. März geöffnet.

„Wir machen das jetzt seit 22 Jahren. Aber so früh war der Spargel noch nie“, sagt Katrin Beckmann. Gemeinsam mit ihren Mann Markus hat sie auf dem Spargelhof Beckmann schon am 20. März den Hofladen nebst Bistro eröffnet, weil der milde Winter und der sonnige und warme März das gesunde Gemüse viel früher als sonst haben reifen lassen. Offiziell beginnt die Spargelsaison morgen mit der Regionalmesse „Spargel & mehr“ in der Halle Münsterland.

Jahre der Gegensätze

„Wir erleben zwei Jahre der Gegensätze“, sagt Markus Beckmann. „Letztes Jahr war der Spargel wegen des langen Winters extrem spät dran, dieses Jahr extrem früh.“ Spricht’s und klemmt sich erneut das Telefon ans Ohr: Ein weiterer Händler will Nachschub ordern. Die Beckmanns verkaufen ihren Spargel selbst im Hofläden und in Verkaufsstellen an der Münster- und Hackfurthstraße sowie in Recklinghausen und in Katrin Beckmanns Heimat Bergisch Gladbach. Ihr Mann ist zudem Mitglied einer Genossenschaft, die Händler vor allem im Raum Köln und Bonn beliefert.

Zwei Tonnen Spargel stechen Saisonarbeiter derzeit täglich auf den Beckmann-Feldern in Kirchhellen, Hünxe, Schermbeck und Recklinghausen auf insgesamt 70 Hektar Anbaufläche. In der Hochzeit der Spargelernte im Mai wird die Menge auf fünf bis sechs Tonnen täglich anschwellen. Dann werden 130 Mitarbeiter in der Produktion und 30 bis 40 Aushilfen im Verkauf arbeiten; „Natürlich sind nicht alle jeden Tag da“, sagt Katrin Beckmann.

Noch nicht da ist auch ein guter Teil der polnischen Feldarbeiter, die den Beckmanns während der Saison aushelfen. „Die haben ja auch Arbeit in Polen, die können sie für uns nicht einfach liegen lassen“, sagt Katrin Beckmann. Ihr Mann erwartet den letzten Schwung der Saisonarbeiter bis zum 30. April.

Seit ihrer Heirat 1993 haben die Beckmanns Stück für Stück ihren Betrieb umgestellt von Rind- und Schweinehaltung auf einen reinen Spargel-Anbaubetrieb und sind 2009 von der Hackfurth- an die Rentforter Straße gezogen. Katrin Beckmanns Liebling, den sie schon im Studium zur Agraringenieurin entdeckte, ist der grüne Spargel, der nicht in dunklen Erdwällen heranwächst, sondern früh im Sonnenlicht das grüne Chlorophyll bildet.

Plädoyer für grünen Spargel

Ihr Plädoyer für grün statt weiß: Er schmeckt herzhafter, hat mehr Mineralstoffe, muss weniger geschält und nicht so lange gekocht werden. Wem grüner Spargel nicht geschmeckt habe, der sei womöglich an zweitklassige Ware geraten, vermutet Katrin Beckmann: „Der Verbraucher erhält meist nur ausländische Ware, die aufgrund langer Transportwege nicht mehr die Qualität hat, die Spargel haben muss.“