Kirchhellen. . Ein Leben ohne Pferde kann sich Clemens Janinhoff nicht vorstellen. Der Vorsitzende des „Zucht-, Reit- und Fahrvereins Kirchhellen“ braucht den Stallgeruch wie die Luft zum Atmen. Conny Heming ist seit Neuestem seine Stellvertreterin. Sie reitet erst seit einem Jahr.

Welche Angebote hat der Verein für seine rund 250 Mitglieder?
Heming: „Bei uns stehen 22 Privat- und acht Schulpferde, die für den Reit- und Springunterricht von Kindern und Erwachsenen genutzt werden. Außerdem haben wir acht Voltigiergruppen für alle Altersklassen ab sechs Jahren. Freitagsabends treffen sich die ,Motivierten Hobbyreiter’ zum Unterricht.“

Wie viel Zeit verbringen Sie im Verein?
Janinhoff: Seit sechs Jahren täglich bis zu acht Stunden. Ich gebe an fünf Tagen pro Woche Reit- und Springunterricht. Vorher hatte ich 15 Jahre lang eine Reitanlage gepachtet. Ich selbst reite seit 35 Jahren Dressur und Springen. Meine Eltern hatten einen Bauernhof mit Pferden.

Was zeichnet Ihre Tiere aus?
Janinhoff: Ich sage immer: Gib einem Pferd, was es braucht, und es wird dir sein Herz schenken. Bei Schulpferden kommt es zudem darauf an, dass sie artig, umgänglich und gutmütig sind. Sie müssen einen guten Charakter haben und dürfen in Angst- oder Stresssituationen keinesfalls ausschlagen, schließlich sollen Kinder auf ihnen Reiten lernen.

Nächstes Großereignis: Das Pfingstturnier

Vom 7. bis zum 9. Juni lädt der Verein zum traditionellen und hochkarätig besetzten Pfingstturnier ein.

1300 Nennungen hatte es dazu im vergangenen Jahr gegeben. In diesem Jahr findet am Sonntagmittag erstmals der Caprilli-Test, eine Geschicklichkeitsprüfung in Dressur und kleinen Sprüngen für Menschen mit Handicap statt.

Beim Pfingstturnier packen alle Mitglieder mit an. Ohne die freiwilligen Helfer und unsere Sponsoren könnten wir ein Ereignis dieser Größenordnung nicht durchführen“, betonen die beiden Vorsitzenden.

Heming: Wir suchen im Internet oder über Händler nach geeigneten Pferden, dann holen wir sie 14 Tage lang zu uns und probieren aus, wie wir miteinander klarkommen.


Welche Aufgaben hat der Zucht-, Reit- und Fahrverein?
Janinhoff: Gezüchtet und gefahren wird bei uns nicht mehr. Unser Fokus liegt auf der Ausbildung von Mensch und Tier im Reiten und Voltigieren. Wir bilden Jugendliche und Erwachsene aus, damit sie bei Turnieren starten können und durch ihre Begeisterung für das Pferd zu einem eigenen Weg finden. Als ich 2008 anfing, standen hier an der Vogelsrauh gerade mal drei Schul- und überhaupt keine Privatpferde. Mittlerweile freuen wir uns über 30 volle Pferdeboxen und ein reges Vereinsleben, zu dem auch die Durchführung des Reitabzeichens, eines Nikolaus- und Pfingstturniers sowie unsere Sommer-Ferienfreizeit gehören. Das Wichtigste im Umgang mit Pferden ist aber, dass man mit Leib und Seele und mit viel Liebe dabei ist.