Der Mann hat ein Hobby: Er arbeitet gern mit Holz. Vor allem im Winter, wenn in der Großgärtnerei, in der er arbeitet, weniger zu tun ist, wird Mario Seier (22) in seiner Werkstatt aktiv. In diesem Winter hat er am alten Mühlenbach in Feldhausen ein Wasserrad nach historischem Vorbild gebaut. Doch die Mühe wurde ihm schlecht vergolten: Inzwischen ist das Rad zum dritten Mal demoliert worden. Jetzt sucht sich Seier ein geschützteres Gelände für sein nächstes Bauprojekt: eine mit Wasserkraft betriebene Wasserpumpe.

„Holz und Wasser, das ist mein Ding“, sagt Mario Seier über sein Hobby. Im vergangenen Jahr hat er gemeinsam mit einem Freund ein hölzernes Kanu gebaut, in diesem Winter kam er auf die Idee mit dem Wasserrad. Inspiriert wurde er durch die Bilder aus Österreich und Italien, wo in den Obstplantagen Wasserräder nicht mehr der Energieerzeugung oder dem Antrieb einer Mühle dienen, sondern zum Beispiel einen Hampelmann hampeln lassen. So ein Teil würde doch gut an den alten Mühlenbach passen, dachte Seier und machte sich ans Werk.

Das bestand zu Anfang vor allem im Wühlen im Schlamm. Einen ganzen Samstag verbrachte er damit, das Bachbett von Schlamm und Steinen zu befreien, damit das Rad im Wasser genug Spiel hatte. „Früher wurde hier das Wasser gestaut“, sagt er. „Wenn man den alten Feldhausenern glaubt, haben sie alle im alten Mühlteich schwimmen gelernt“ (siehe Infobox). Auch der Name der Weiherstraße erinnert an den alten Teich.

In seiner Werkstatt hat Seier für das Mühlrad Bretter zugeschnitten und zum Rad verschraubt und verklebt: „mit Silikon und Holzleim“. Die meisten Materialien hatte er ohnehin zur Hand, Holz hat er für kleines Geld gekauft. „Am teuersten waren die Kugellager für die Welle. Die haben mich 30 Euro gekostet.“ So entstand die 1,20 Meter hohe Konstruktion, die Mario Seier am Mühlenbach an der entschlammten Stelle installierte. „Dort sollte es doch niemanden stören, und ich wollte mich ein bisschen nützlich machen mit der Bachsäuberung. Von Spaziergängern habe ich auch sehr viele positive Rückmeldungen bekommen: „Die fanden das toll.“

Inzwischen allerdings ist das Rad zum dritten Mal beschädigt worden, und Mario Seier hat die Nase voll. „Irgendjemand hat das Rad zur Seite gekippt. Immer wieder das Gleiche!“ Für sein nächstes Projekt, eine Pumpe, die mit Wasserkraft eine Wassersäule in die Höhe treiben soll, sucht er jetzt ein geschütztes Gelände - und deshalb das Gespräch etwa mit den Betreibern von Schloss Beck.