Bottrop. .

Dieser Zaun in der Straße Im Wenkendiek ist ein Hingucker - gerade weil er so seltsam anzusehen ist. Alte Fahrradrahmen und Speichenräder bilden das Geflecht zwischen den rostenden Pfosten dieser Gartenbegrenzung.

Werner Heitland hatte da eine ziemlich verrückte Idee, als er sich an die Arbeit für die Installation an seinem Gartenrand machte. „Der Zaun soll seine Funktion erfüllen“, erklärt der pensionierte Sonderschullehrer, „aber er soll eben anders aussehen als die üblichen Zäune“.

Daneben liegt eine Wiese

Die Abgrenzung seines Gartens sei nötig, weil daneben eine Wiese liegen. „Die gehört der Stadt“, sagte der 65-Jährige, der durchaus sieht, dass sein Kunstwerk andere auch eher zum Wegschauen bringen könnte. Für Leute mit konservativerem Kunstgeschmack sei sein Zaun wohl eher nichts, meint der 65-Jährige. „Das muss wirklich nicht jeder mögen“, sagt Heitland daher auch, doch er betont: „Mir gefällt es“. Der 65-Jährige setzt darauf, dass im Laufe der Zeit die Natur das rostige Grundgerüst seines Zaunes, das er da zusammengeschweißt hat, erobern werde. „Klematis zum Beispiel kann da doch sehr schön ranken, bis alles richtig grün ist“, sagt der frühere Lehrer. „Ich finde es spannend zu sehen, was die Natur aus dem Zaun machen wird“, meint Heitland.

Sieben Drahtesel eingebaut

Die nötigen Utensilien für seine Gartenbegrenzung hatte der Kirchhellener schnell zur Hand. Für die Pfosten des Zauns und die Querstreben konnte er die alten Heizungsrohre gut gebrauchen, die noch im Keller lagen. „Da stellte sich die Frage: kommen sie in den Schrott, oder kann ich sie nicht doch für etwas Kreatives verwenden?“, sagt der Kirchhellener. Er konnte. Auch nach den Fahrradteilen musste der pensionierte Lehrer nicht lange suchen. „In einem Haushalt mit vier Kindern, da gab es auch genug Fahrräder“, sagt er. Sieben Drahtesel hat Heitland in den gut zehn Meter langen Zaun schließlich eingebaut. Er habe früher ja Werkunterricht in der Schule gegeben. „Ich kann so etwas einfach, ohne jetzt strunzen zu wollen“, erklärt der 65-Jährige sein handwerkliches Geschick, schränkt aber ein: „Ich kann nicht wirklich schweißen. Das ist ja ein Lehrberuf. Ich verklebe Eisen so, dass es hält“, meint Heitland, „und die Schweißnähte deute ich dann zu Kunst um“.