Die Natur rund um Kirchhellen lockt viele Menschen ins Grüne. Leider schrecken diese oft unbeabsichtigt die dort lebenden Tiere auf. „Tagsüber vergeht hier keine halbe Stunde, in der der Mensch die Tiere nicht stört“, sagt Peter Kleimann, Vorsitzender des Hegerings Kirchhellen.
Laut Gesetz müssen Jäger von Grundeigentümern das Jagdrecht für ein mindestens 75 Hektar großes Revier für mindestens neun Jahre pachten. So wird sicher gestellt, dass sie das Land nachhaltig bewirtschaften und sich um die Erhaltung der Tierbestände bemühen.
Doch das wird immer schwieriger. Unter anderem Fasane konnten zuletzt weniger geschossen werden, was auf einen schrumpfenden Bestand schließen lässt. Dabei ist der Fasan ein sogenannter Kulturfolger. „Er kann sich gut an Veränderungen durch Menschen gewöhnen“, erklärt Peter Kleimann. Doch unter anderem die Landwirtschaft hat Auswirkungen auf den Fasanenbestand. Wiesen werden häufiger gemäht, was die Nester zerstört und den Tieren ihre Deckungsflächen nimmt. Intelligentere Kulturfolger wie Fuchs oder Krähe profitieren wiederum davon. Baut der Fasan sein Nest am Feldrand, wo er vor der Sense sicher ist, stöbert ihn der Fuchs leicht auf. Mitten auf dem Feld fällt das Gelege leicht der Krähe zum Opfer.
Daher stellen Wildacker und Brachflächen einen guten Lebensraum dar. Doch die Verpachtung des Landes an die Jäger ist wenig profitabel. Peter Kleimann hat daher Verständnis für die Bauern: „Die Landwirte stehen oft mit dem Rücken zur Wand. Aber es herrscht ein Geben und Nehmen zwischen den Jägern und den Bauern.“ So konnten er und sein Bruder das Jagdrecht für ein kleines Stück unbewirtschaftetes Land pachten und dort einen Wildacker mit einer „Huderpfanne“ anlegen, in der die Vögel ihr Gefieder durch Wälzen im Staub von Insekten und Schmutz befreien können. All dies finanzierten die Jäger mit privaten Mitteln. Es hat sich gelohnt: Mit etwas Glück kann man auf den angrenzenden Wiesen und Feldern den einen oder anderen Fasan sehen. Aber trotz aller Bemühungen sind die Bestände auch in Kirchhellen rückläufig. Peter Kleimann erklärt, der Fasan sei recht anspruchsvoll, die Küken sehr kälte- und nässeempfindlich. „Große Schwankungen bei den Beständen sind normal“. Darum kann weder das Wetter noch die Landwirtschaft alleinige Ursache für das Populationsschrumpfen sein. Der Jagdverband führt deshalb Untersuchungen durch. Schließlich sollen sich in Kirchhellen Mensch und Tier wohlfühlen.