Kirchhellen. . Beim Vater-Kind-Zelten der Kolpingsfamilie genießen die Teilnehmer es, Zeit mit ihren Liebsten verbringen zu können. Die Kleinen freuen sich über neue Freiheiten. Zeltlager hat seit 30 Jahren Tradition.
Im Vater-Kind-Zeltlager der Kolpingsfamilie herrscht zur Mittagszeit die Ruhe vor dem Sturm. Unter dem großen Zelt mitten auf der Wiese an der Schanzenheide sitzen die Familien zusammen beim Essen. Es gibt Nudeln mit Bolognesesauce – natürlich von den Vätern selbstgekocht. Die Kleinen stärken sich für die Kinderolympiade am Nachmittag. Die Väter sind schon mit dem Aufbau des Lauf-Parcours beschäftigt, das Olympia-Komitee bespricht den Ablauf den Wettbewerbs.
„In diesem Jahr haben wir das Motto Indiana Jones, danach suchen wir auch die Spiele aus“, sagt Lager-Leiter Michael Mischke. Fußball und Volleyball stehen traditionell aber auch auf dem Programm fürs Wochenende. Von Donnerstag bis Sonntag haben die Väter und Kinder die Chance, sich mal so richtig auszutoben, das nachzuholen, was zu Hause oft nicht möglich ist. „Viele Väter sehen ihre Kinder nur abends oder am Wochenende, weil sie beruflich sehr eingespannt sind“, weiß Michael Mischke. Beim alljährlichen Vater-Kind-Zelten der Kolpingsfamilie an Fronleichnam haben die Väter die Möglichkeit, mehr Zeit mit ihren Kindern allein zu verbringen, die Nähe wiederzufinden. „Der Papa sieht vielleicht auch manche Dinge nicht so eng. Es tut allen gut, den Alltagsstress mal hinter sich zu lassen.“
Die Fahne wird verteidigt
Leon weiß die vier Tage im Zeltlager zu schätzen. Nach dem Mittagessen spielt er Karten mit seinen Freunden. „Das Beste ist, dass ich hier nicht aufräumen muss“, lacht der 14-Jährige. Etwas mehr Freiheiten als bei der Mama zu Hause genieße er hier schon. Fußball und Wasserschlachten bereiten ihm den größten Spaß. Auch Tristan ist begeistert. Er sitzt mit Papa Jörg und Bruder Elias beim Essen. „Ich freue mich ganz besonders auf den ,Überfall’ der Jugendlichen.“ Der findet abends statt, wenn es dunkel wird. Dann kommen die ehemaligen Zeltlager-Kinder, die inzwischen zu alt sind, und versuchen die Lager-Fahne zu erobern. „Wir lauern dann mit Wasserpistolen und versuchen, die Fahne zu verteidigen“, erklärt Tristan. Doch auch die selbstgebaute „Strohburg“, der Hüpfburg-Ersatz, hat es dem Neunjährigen angetan. Zusammen mit Vater Jörg und Bruder Elias ist er schon zum dritten Mal dabei. „Das ist hier eine ganz besondere Atmosphäre. Es ist auch schön, mal den ganzen Tag draußen sein zu können“, sagt der 46-jährige Vater. Im nächsten Jahr wollen die drei auf jeden Fall wiederkommen.
Mütter sind übrigens strengstens verboten. Die dürfen erst am Sonntagmorgen kommen und die Kinder abholen, wenn die Erwachsenen die Zeltplatz räumen.