Weniger Staus, weniger Lärm, weniger Staub verspricht sich das Land von seinem Luftreinhalteplan Ruhr. Eines der Elemente: Bottrop muss ein Lkw-Routenkonzept erstellen, um lange Staus wie auf der Münsterstraße künftig zu vermeiden. Das wird schwierig, stellte sich bei der Vorstellung der ersten Zwischenergebnisse heraus. Der Alte Postweg wurde als Alternativroute für den Nord-Süd-Verkehr verworfen. Und ohne einen Ausbau des Autobahndreiecks Bottrop zwischen A2 und A31, so die Einschätzung nicht nur der CDU, bleiben die Vorschläge aus dem Routenkonzept Kurieren an Symptomen und nicht an Ursachen.
Matthias Falkenhagen brachte gestern wenig Begeisterung in die Sitzung der Bezirksvertretung. Die Bezirkspolitiker empfingen den Experten des Essener Verkehrsplanungsinstitutes Gevas mit höflicher Skepsis, als er erste Ergebnisse der Studien zum Routenkonzept vorstellte: Man habe zur Beseitigung von Engpässen in Nord-Süd-Richtung den Alten Postweg als Alternativ-Route ausgemacht. Nur spielen dort die Nachbarn in Oberhausen nicht mit: Sie bremsen in Königshardt den Lkw-Verkehr aus. So blieben ihm Vorschläge wie die Aufrüstung von Navigationssystemen mit gewünschten Lkw-Routen und Hinweisen auf Gewichts- oder Höhenlimits, um Irrfahrten zu vermeiden. Stau, Lärm, Staub und Schutzzonen wie Schulen oder Kindergärten sind Kriterien, nach denen Wunsch-Routen festgelegt und mit Hilfe der Ruhrgebiets-Wirtschaftsförderung und des „Ruhr-Piloten“ in die Navigationsgeräte aufgenommen werden. Zudem schlagen die Essener eine einheitliche Ausschilderung der Gewerbegebiete vor und eine grobe Verkehrslenkung, in der Gewerbegebiete zusammen gefasst werden.
Tropfen auf einen heißen Stein, brach es da heraus aus Dorothee Askemper, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion: Schon am frühen Morgen seien A31 und A2 in den Verkehrswarnungen, danach quäle sich der Berufsverkehr über die Münsterstraße. Gegen den „unendlichen Stau jeden Morgen“ helfe nur der Ausbau des Autobahndreiecks.
Beim Land ist die Engstelle immerhin inzwischen ins Problembewusstsein vorgerückt. Das Autobahndreieck wurde 2010 in das „Stau- und Störstellenprogramm“ aufgenommen. Um die Verkehrsprobleme zu beseitigen, sollen nach den bisherigen Planungen die Verkehrsströme getrennt und die dazugehörigen Verbindungsrampen durchgängig zweispurig ausgebaut werden. Mit dem Umbau sei, so die Einschätzung des Landesbaubetriebes Straßen NRW, allerdings nicht vor 2015 zu rechnen.