Kirchhellen. .

Der kombinierte Fuß- und Radweg entlang der Gahlener Straße, oder: eine unendliche Geschichte. Gut 20 Jahre alt sind die Planungen. Getan hat sich seither – nichts! Anwohner Stephan Peuler nahm nun das Heft in die Hand und lud Bürger, Politiker, Verwaltung und Vertreter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) zu einer Diskussion ins Brauhaus ein.

Die Resonanz war groß. Über 50 Bürger verfolgten die Gespräche. Antonius Jansen und sein Sohn Ludger beschrieben das Problem. Die „Gahlener“ Straße sei sehr schmal und kurvenreich, deshalb auch bei Motorradfahrern sehr beliebt. Hinzu kämen eine Vielzahl Lkw von den Sandwerken. Aber für Radfahrer sei kaum Platz. Als zentrales Problem sieht Antonius Jansen die Alternativlosigkeit: „Um nach Gahlen zu kommen, gibt es für Radfahrer keinen anderen Weg. Auch keinen Wirtschaftsweg, da die Sandwerke rundherum verteilt sind und die Moor-Landschaft unter Naturschutz steht.“ Der Straßenbelag ließe ebenfalls zu wünschen übrig, da Rillen in der Fahrbahn besonders Mopeds und Radler leicht zu Fall bringen könnten.

Gefahr für Schulkinder

Die Sicherheit für Kinder lag den meisten Bürgern am Herzen, etwa Georg Scheier: „Die Kinder müssen über die Straße zum Schulbuse laufen. Die Gahlener Straße ist so schmal gebaut, dass sie auf der Straße ein- und aussteigen müssen“, so der 44-Jährige. Dass bisher kein Fuß- oder Radweg angelegt wurde, liege an der Finanzierung und Zuständigkeit. „Die Straße wird durch die rheinisch-westfälische Grenze geteilt, die Stadt Bottrop ist für die Kirchhellener und der Kreis Wesel für die Schermbecker Seite zuständig“, erklärte Antonius Jansen. Da fühle sich wohl niemand zuständig. „Wir hoffen, dass der RVR hilft und endlich eine Lösung gefunden wird“, sagte Jansen unter dem Beifall der Bürger.

Abschnitt Bottrop ausbauen

Egon Haubold, selbst Motorradfahrer im Veteranenclub: „Im Sommer ist die kurvenreiche Straße die Haupt-Ausflugsstrecke für Motorradfahrer. Muss erst was passieren, bevor etwas unternommen wird?“ Und Thomas Stewering, Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) kritisierte: „Es wird viel zu wenig für die Radwege getan. Bottrop gibt sich als fahrrad-freundliche Stadt aus, in der Realität ist das aber ganz anders“, er fragte Norbert Höving, Technischer Beigeordneter, warum nicht wenigstens der Bottroper Abschnitt ausgebaut werde. Höving dazu: „Das ist schwierig, da eine Vorfinanzierung der Stadt nötig wäre. Die kann sie aber nicht leisten.“ Siehe Sparpaket.