Kirchhellen. . Der durch den Bergbau jährlich weiter absackende Untergrund in Kirchhellen alarmiert die Bürger. Zu einer Infoverstaltung von Stadt und Bezirksregierung strömten über 500 Besucher. Vorgestellt wurde ein Gutachten, in dem der mögliche Bergschadenbereich um 1000 Meter im Umkreis erweitert wird.
Einen wahren Ansturm erlebte die Bürgerversammlung zu den Bergsenkungen in Kirchhellen am Dienstagabend im Brauhaus. Weit über 500 Besucher erschienen, um sich über das Gutachten der TU Clausthal zu informieren. Begrüßt wurden sie von Klaus Strehl, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz. Die Vertreter des Regierungspräsidiums Arnsberg schlossen in ihren Erklärungen ökologische Schäden durch die Bergsenkungen aus.
Für Kritik sorgte der späte Termin der Bürgerversammlung, denn die öffentliche Beteiligung und die Einwendungsfrist endete bereits im Dezember. „Das ist dreist“, klagte Stefan Heitmann, Mitglied des Initiativkreises bergbaubetroffener Bürger (IBB). Schuld sei ein Terminproblem, entschuldigte Michael Kirchner, Abteilungsleiter beim Regierungspräsidenten. Mehr als 400 Einwendungen seien eingegangen.
Fragesteller mutmaßten, die Einwendungen der Bürger gingen ja eh an die RAG. „Ist der Regierungspräsident wirklich eine Kontrollinstanz“, fragte ein Redner. Selbstverständlich, betonte Andreas Welz von der Behörde. „Wenn es sich um Schäden von Gewicht handelt, kommen wir ins Spiel.“
„Die Bergbehörde hätte schon vor 20 Jahren reagieren müssen, als Senkungen auftraten“, betonte ein Bürger. Damals seien alle Ansprüche für Bergschäden, die Gebäude außerhalb der Nulllinie betrafen, abgelehnt worden. Das neue Gutachten erweitert den Bereich inzwischen um 1000 Meter im Umkreis.
Aktuell liegen der RAG als Betreiber der für die Senkungen verantwortlichen Zeche Prosper-Haniel 105 Schadensmeldungen vor. Stefan Heitmann erinnerte daran, dass die seinerzeitige Nulllinie ein Entscheidungsgrund für die Genehmigung des Betriebsplanes für das Bergwerk war.