Kirchhellen. .

Die Stadt wird mit den Leitungen der Johannesschule und der Matthias-Claudius-Grundschule Gespräche über das zukünftige Angebot an Grundschulen in Kirchhellen aufnehmen. Sie reagiert damit auch auf die Proteste von Eltern und Elternvertretern, die sich gegen eine Auflösung der katholischen Johannesschule wenden.

Die Gespräche seien ergebnisoffen, erklärte Schuldezernent Paul Ketzer im Schulausschuss des Stadtrates ausdrücklich. „Es muss zu einer ausgewogenen Gestaltung des zukünftigen Grundschulangebotes kommen, das die berechtigten Interessen der konfessionell gebundenen wie auch konfessionell ungebundenen Schüler und Eltern angemessen berücksichtigt“, sagte der Erste Beigeordnete.

Wie die WAZ berichtete, sehen die Pläne der Stadtverwaltung vor, sowohl die katholische Johannesschule als auch die Matthias-Claudius-Schule aufzulösen. An ihre Stelle soll in Kirchhellen-Mitte eine neue Gemeinschaftsgrundschule treten. Denn für beide Grundschulen gebe es nicht mehr genug Schulkinder. Erste Empfehlungen von Schulgutachtern sahen dagegen noch vor, die Johannesschule zu erhalten.

Anmeldezahlen konstant hoch

Vertreter der Elternschaft und des Fördervereins der Johannesschule sprechen sich in einem Schreiben an die Stadtspitze und die Schulverwaltung dafür aus die katholische Grundschule in Kirchhellen zu erhalten. „Seit Jahren sind die Anmeldezahlen konstant hoch; so gibt es für das kommende Schuljahr 2013/14 bereits 42 Anmeldungen“, heißt es in dem Schreiben. Diese Anmeldezahlen spiegelten den Elternwillen und den hohen Bedarf für eine katholische Grundschule in Kirchhellen wider.

Die Elternvertretern verweisen auf ihre Zugehörigkeit zur Kirche St. Johannes der Täufer. „Die große Mehrheit der Eltern wünscht über den Religionsunterricht hinaus für ihre Kinder auch ein Schulleben, das vom katholischen Glauben geprägt ist“, heißt es in dem Schreiben der Elternpflegschaft und des Fördervereins.

Offener Brief an die Stadtspitze

Außer der Elternpflegschaft und dem Förderverein setzt sich eine Reihe von Bürgern in einem Offenen Brief für die Johannesschule ein. „Wir halten es für unvertretbar, die Johannesschule als Bekenntnisschule aufzugeben“, betonen die Unterzeichner des Offenen Briefes, zu denen Dr. Silke Kissenbeck und Dr. Jörg Rohde, Richter am Oberverwaltungsgericht Münster, gehören.

Bei einer Auflösung der Johannesschule würde es in Kirchhellen für Eltern, die eine konfessionell ausgerichtete Grundschule wünschen, in ihrer Nähe keine solche Schule mehr geben. Die aus dem Glauben heraus erfolgende Bildung und Erziehung an der Johannesschule sei ja nicht auf den Religionsunterricht beschränkt.

Rechtlich nicht gewährleistet

Von der CDU ins Gespräch gebrachte Modelle mit starken konfessionellen Profilen der neuen Gemeinschaftsgrundschule halten die Kritiker nicht für tragfähig. So heißt es in ihrem Brief: „An einer reinen Gemeinschaftsgrundschule ist bekenntnisorientierter Schulalltag rechtlich nicht gewährleistet und auch nicht beabsichtigt“.