Kirchhellen. .

Der Initiativkreis bergbaubetroffener Bürger (IBB) geht in die Offensive. „Wir wollen unsere Mitbürger gegen die von der Bezirksregierung Arnsberg abgesegnete heimliche Erweiterung des Rahmenbetriebsplanes von Prosper-Haniel mobilisieren“, sagt IBB-Vorsitzender Michael Farien. In einer Auflage von 500 Exemplaren hat der Initiativkreis eine kommentierte Information in Geschäften, Banken, Tankstellen, Drogerien und Arztpraxen ausgelegt – mit einem Vordruck für eine schriftliche Einwendung bei der Bezirksregierung. Schlagzeile der fünfseitigen Information: „Kein Bergbau auf Biegen und Brechen!“

Gladbeck erstmals miteinbezogen

Erstmals erweitert der IBB seinen bis dato auf Kirchhellen und Grafenwald beschränkten Wirkungskreis auf die Nachbarstadt Gladbeck. Auch dort wurde die kommentierte Info mit der Mustereinwendung verteilt. Die Frist zu Einreichung des Protestes läuft am 3. Dezember 2012 ab. Der Widerspruch gegen die Zulassung des geplanten Kohlebbaus bezieht sich auf den Sonderbetriebsplan „Abbaueinwirkungen auf das Oberflächeneigentum“. Auf der Grundlage des Rahmenbetriebsplanes von 2001 würde sich der Bereich der zu erwartenden Bergsenkungen – die Grenze ergibt sich aus der so genannten Nulllinie – um rund das Vierfache erweitern (die WAZ berichtete).

Gesundheitliche Schäden

Der Unterzeichner beantragt bei der Arnsberger Behörde, das Vorhaben abzuweisen. Das Bergwerk soll zudem dazu veranlasst werden, den aktuellen und den künftig geplanten Abbau so einzuschränken, dass die Bergsenkungen die im Rahmenbetriebsplan von 2001 verbindlich festgelegte Grenzlinie nicht überschreiten. Sprich: Die Senkungs-Ausläufer sollen nicht noch weiter gen Osten wandern. In den Planungsunterlagen meldet das Bergwerk in der Zone des „erweiterten Betrachtungsraumes“ weitere 48 Objekte (Gebäude) in der Nähe von bekannten Unstetigkeiten“.

Ferner reklamieren die Unterzeichner ihr Grundrecht auf Eigentum und körperliche Unversehrtheit. Denn schon die prognostizierten Zerrungen und Pressungen der Erdoberfläche durch den Abbau würden das Eigentum, die Häuser also, schwer beschädigen und den Wert der Gebäude und Wohnlage mindern. Die durch den Abbau hervorgerufenen Erschütterungen der Erdoberfläche „bewirken bei mir und meinem Umfeld Schlafstörungen, Angst und Stress. Ich befürchte daher gesundheitliche Schäden bis hin zu traumatischen Entwicklungen“, heißt es wörtlich in dem vorgefertigten Einwendungsformular.