Kirchhellen. .
„Wir wollen die Trostgeschichte von der Auferstehung von Jesus erzählen.“ Pfarrerin Kerstin Rödel und ihr Mann, Pfarrer Martin Rödel von der evangelischen Gemeinde in Kirchhellen leiten die Kinderbibeltage in der Pauluskirche. „Die Kinder hier machen bereits Erfahrungen mit dem Tod. Sei es einfach nur, wenn das geliebte Haustier stirbt oder schlimmer, wenn Oma oder Opa sterben.“ Die Kinder sollen lernen ihre Gefühle zu zeigen, so dass die anderen sehen können, wie es ihnen geht. „Wir haben Stimmungsbarometer gemacht, auf denen man einstellen kann, wie man so drauf ist.“ Jacob zeigt sein Schild: Eine Scheibe mit einem Zeiger. Drum herum hat er Gesichter aufgemalt, die seinen Gemütszustand widerspiegeln. Im Moment geht es ihm super.
Theaterstück und Spielgruppen
Die Bibeltage haben am Donnerstag begonnen und enden morgen, am Sonntag. Jeden Tag wird ein Teil des Kindertheaterstücks „Detektiv Pfeife und die Jesusleute von Emmaus“ gezeigt. In dem Stück geht es um den Tod und die Auferstehung von Jesus, kindgerecht aufbereitet.
Esther ist fünf Jahre alt. „Ich habe bei der Geschichte zugeguckt. Worum es geht, weiß ich nicht so genau“, sagt sie. Gefallen hat es ihr aber doch. Neben dem täglichen Theaterstück gehen die Kinder in ihre Spielgruppen, da geht es nicht unbedingt um Trauer. „Ich habe mit Mama noch ein T-Shirt bemalt.“
Mathias Giesen (15) spielt in dem Stück den Assistenten von Detektiv Pfeife. „Heini ist ein ziemlich müder Typ, der immer wieder einschläft. Die Kinder rufen meinen Namen, damit ich wieder wach werde.“ Detektiv Pfeife sucht in dem Stück die Jünger von Jesus. „Wir helfen den Kindern dabei, trotz Trauer und Verlust fröhlich weiter leben zu können“, erklärt Pfarrerin Rödel die Idee des Stücks.
Kinderstimmen in der Kirche
Die Kinder spielen bei den Bibeltagen nicht nur, sie singen und beten selbstverständlich auch. In der Kirche treffen sie sich jeden Tag zum Abschluss um viertel vor Zwölf. Kerstin und Martin Rödel erwarten sie hier bereits. Kerstin hat die Gitarre umgehängt, Martin sitzt am Keyboard. Die Bänke der Kirche füllen sich langsam, die Kirche ist vom der Gewirr der jungen Stimmen erfüllt. „An alle, die gerade Fußball gespielt haben, da ist ein Pulli liegen geblieben“, Betreuer Michael hält das Kleidungsstück hoch, der Besitzer ist aber noch nicht in der Kirche, er hat sich verspätet. Die Pfarrer sprechen mit den Kindern den Vormittag noch einmal durch. Alle beten das „Vater Unser“ und halten sich an den Händen. Sie rufen: „Auf ein frohes Wiedersehen!“ Bis morgen früh um 9 Uhr. Denn dann gehen die Bibeltage ja weiter.