Die Besucher haben in einer Umfrage entschieden: Der Movie Park Germany braucht eine neue Superattraktion. Und bitteschön: Zum Saisonstart 2014 will Parkchef Wouter Dekkers in Schwindel erregender Höhe von 45 Metern eine neue Achterbahn eröffnen. Standort: das ca. 10 000 qm große Gelände der früheren Studio-Tour „Movie Magic“, also unmittelbar im Eingangsbereich und als Nachbar des „Bermuda Dreiecks“.

Kleiner Haken: Für das Millionen-schwere Projekt (Dekkers: „mindestens 10 Millionen Euro“) muss die Stadt einmal mehr eine Ausnahmegenehmigung erteilen; denn der Bebauungsplan sieht eine Höhenbeschränkung von 18 Metern für den Park vor. Doch was beim „Free Fall Tower“ (70 m), den Achterbahnen „MP Xpress“ und „Bandit“ (beide 32 m) möglich war, sollte bei Dekkers jüngster Neuanschaffung eigentlich Routine sein. Zumal, anders als etwa beim Free Fall Tower, die Genehmigung beantragt wird, bevor die ersten Achterbahn-Fans kreischend in die Tiefe sausen. „Wir kaufen das neue Fahrgeschäft erst dann, wenn es die zuständige Behörde genehmigt hat“, bestätigt Wouter Dekkers, dies sei auch die Politik des spanischen Parkbesitzers Parques Reunidos: „Das war zuletzt in Italien so und in meiner Heimat, den Niederlanden.“

Der Parkchef wird das Projekt am kommenden Donnerstag, 31. Mai, im städtischen Ausschuss für Planung und Umweltschutz vorstellen. In den Antragsunterlagen ist indes eine Bauhöhe von maximal 60 Metern enthalten. „Eine Vorsichtsmaßnahme“, so Dekkers, „wir wollen einfach Spiel nach oben haben. Vielleicht wird die Achterbahn nicht einmal 40 Meter hoch. Genaueres wissen wir aber noch nicht.“ Denn bis dato existiere nur eine Idee für den neuen Rollercoaster; zum Beispiel, dass die Waggons per Katapult nach oben geschossen werden. Dekkers: „Eine Entscheidung über Modell und Hersteller ist noch nicht gefallen. Aber eine erste Hürde ist genommen: Parques Reunidos hat bereits grünes Licht gegeben.“

Eine Umfrage unter 1400 Parkbesuchern, darunter 400 Niederländer, hatte deutlich den Wunsch nach einer neuen Superattraktion zum Ergebnis: „40 Prozent wollten etwas Neues mit Thrill-Faktor. Und der Blick zur Konkurrenz zeigt – da wurde in den letzten Jahren mächtig aufgerüstet, vor allem im Heidepark und im holländischen Efteling.“ Die „neueste“ Achterbahn im Movie Park, der MP Xpress, stammt aus dem Jahr 2001.

Relativ leicht zu nehmen sei eine weitere Hürde: der Lärmschutz. Das Lärmkataster werde mit dem TÜV justiert. „Außerdem sind moderne Achterbahnen so leise wie eine Spülmaschine“, so Antje Kurz-Möller. Das Gekreische der Fahrgäste sei da entschieden lauter.

Zwar peilt die Stadt ein vereinfachtes Planungs- und Genehmigungsverfahren an, ohne Bürgerbeteiligung und ohne Umweltprüfung, aber Wouter Dekkers will, wie schon 2008 auf einer Bürgerversammlung die Feldhausener Bürger über die Achterbahn-Planung informieren.