Die Künstlerinnen Ingrid Schnock und Erika Keune freuen sich auf ihre erste gemeinsame Ausstellung, die am morgigen Mittwoch, 14. März, um 16 Uhr in der Büchereifiliale Kirchhellen eröffnet wird. Für beide Frauen ist das sicher ein Höhepunkt in der künstlerischen Laufbahn; denn in dieser Hinsicht sind beide noch recht jung, doch das tatsächliche Alter soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, Erika Keune ist 75 Jahre und Ingrid Schnock 79 Jahre alt. Beide haben gemeinsam vor fünf Jahren mit der Malerei angefangen: in einem Aquarell-Kurs der Pfarrgemeinde St. Theresia in Oberhausen-Schmachtendorf.

Farbenspiel fasziniert

Erika Keune hat sich immer schon für Malerei interessiert und hätte gerne zu einem früheren Zeitpunkt damit begonnen, aber das war natürlich nicht möglich; denn da waren der Haushalt, die drei Kinder und nicht zuletzt auch Berufstätigkeit. „Als dann vor fünf Jahren das Angebot in unserer Pfarrgemeinde unterbreitet wurde, habe ich sofort zugeschlagen“, so Erika Keune. „Die Vielseitigkeit der Malerei und das Farbenspiel haben mich schon immer fasziniert.“ in der Bücherei präsentiert sie Aquarelle und Acryl-Gemälde.

„Als wir gefragt wurden, ob wir eine solche Ausstellung mal machen möchten, haben wir spontan und mit großer Begeisterung zugesagt“, so die beiden Künstlerinnen unisono, „wir wollen gerne anderen, die sich vielleicht noch nicht getraut haben, so etwas noch anzufangen, Mut machen.“

Malerei in netter Gesellschaft, die Unterhaltung, die sich dabei bietet, das waren Hauptgründe für Ingrid Schnock, sich diesem Hobby zu widmen. Ingrid Schnock ist gebürtige Kirchhellenerin.

Nach dem Tod ihres Mannes Bernd Schnock, dem früheren Bürgermeister der Gemeinde Kirchhellen, zog sie 1980 mit ihren vier Kindern nach Oberhausen. Aber die Verbundenheit mit „ihrem“ Kirchhellen ist bis heute ungebrochen. Auch für sie gilt: Es war nicht möglich, als Kind oder junge Frau den Wunsch zu äußern malen zu wollen, „das wäre zu meiner Zeit undenkbar gewesen.“

Auch bei ihr kamen Familie und später Berufstätigkeit hinzu, „da bleibt kaum Zeit für Hobbys“, sagt sie. „Und nun im Alter möchte man noch was Schönes unternehmen – und da ist die Malerei ein wunderbares Hobby.“ Mit ihrer Ausstellung treten beide nicht mit dem Anspruch an, perfekte, künstlerisch hochrangige Exponate zu zeigen, „wir möchten gerne vermitteln, dass ein Hobby, selbst wenn man damit in einer späteren Lebensphase beginnt, noch sehr viel Spaß bereiten kann und auch schöne Bilder entstehen können.“ Alle Bilder sind kleinformatig. Und das ist ein Vorteil für die Künstlerinnen.

Platz in jeder Wohnung

Denn Bilder in dieser Größe brauchen keine große Staffelei oder ein Atelier, fürs Malen dieser Formate ist eigentlich Platz in jeder Wohnung. „Die Kursgebühr für diesen Malkurs war auch erschwinglich, ein weiteres Argument für das Hobby Malerei und zehn mal zwei Stunden, das ist ein Zeitrahmen, den Künstler in unserem Alter kalkulieren können“, so Ingrid Schnock und Erika Keune.