Für Unruhe sorgten gestern Morgen Erderschütterungen, die von Kirchhellen und Grafenwald bis nach Oberhausen-Schmachtendorf zu spüren waren. Der von besorgten Bürgern im Oberhausener Norden informierte Geologische Dienst NRW registrierte nach Auswertung von Seismogrammen um 8.06 Uhr Werte von 2,3 auf der Richter-Skala, mit Epizentrum in Kirchhellen.

Christoph Beike von der Pressestelle der RAG in Herne bestätigte, dass die Ursache der Beben auf den Kohleabbau im Baufeld Haniel Ost (Baufeld 571) unter der Kirchheller Heide zurückzuführen sei. Auf mögliche Erderschütterungen dieser Art hatte das Bergwerk Prosper-Haniel bereits am 30. Januar in einer Mitteilung in der WAZ hingewiesen.

2,3 auf Richter-Skala

Verursacht werden die Erschütterungen durch den Abbaubetrieb des Bergwerks Prosper-Haniel, der westlich des Heidesees untertägig Kohle gewinnt. Mächtige Sandsteinbänke oberhalb des Flözes nehmen die Spannungen auf und können bei Entlastung spürbare Erderschütterungen freisetzen, wie nun gestern geschehen. Ungewöhnlich sei nur, „dass Abstrahlungen dieser Erschütterungen bis nach Oberhausen reichten“, so Beike.

Gemessen werden die Erderschütterungen für das Bergwerk Prosper-Haniel von der Deutschen Montantechnologie (DMT). Sie betreibt ein Netz mit mehreren Messstationen, die diese Erschütterungen registrieren.

Sandsteinbänke

Weitere „spürbare Ereignisse“ sind aufgrund der vorliegenden Erfahrungen nicht auszuschließen, so Prosper-Haniel. Für möglicherweise auftretende Belästigungen bittet das Bergwerk Prosper-Haniel die betroffenen Anwohner um Verständnis.

Die Markscheiderei des Bergwerks Prosper-Haniel steht für Rückfragen und weitergehende Informationen unter 02041/59–3151 zur Verfügung. Das Service-Center Bergschäden der RAG Deutsche Steinkohle ist zudem unter der Hotline 0800/2727271 erreichbar. Die Hotline ist kostenlos.