Der Landesverband Bergbaubetroffener Bürger (LVBB) verschaffte sich am Rande seiner Landes-Delegiertenversammlung bei einer Rundtour einen Eindruck über die Bergschäden in Kirchhellen. Der Initiativkreis bergbaubetroffener Bürger Bottrop (IBB) hatte unter der Leitung von Michael Farien die Route abgesteckt. „Auf unseren Treffen wollen wir uns die durch den Bergbau entstandenen Probleme anschauen und in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür wecken“, erklärte Ulrich Behrens, geschäftsführender Vorstandssprecher des LVBB.
Den ersten Halt legte die „Wandergruppe“ am Töfflinger Bach ein. Dieses Gewässer ist vor wenigen Jahren im Auftrag des Bergbaus angelegt worden, um die Entwässerung des Waldgebiets zu fördern. „Das ist schief gegangen“, glaubt Michael Farien. Es sei zu erkennen, dass außerhalb der sogenannten Nulllinie Senkungen entstanden sind. Außerdem sei davon auszugehen, dass der Wald in diesem Gebiet zu nass ist. „Das ist ungünstig für den CO²-Abbau und den Waldbewuchs“, erklärte der IBB-Vorsitzende .
Weitere Bergschäden beobachteten die LVBB-Mitglieder u.a. an der Utschlagstraße. „Hier wurden schon mehrere Häuser abgerissen oder es sind Fundamentarbeiten nötig, um die Schäden zu regulieren“, erläuterte Farien. An der Utschlagstraße entstanden die neuen Tennisplätze des TC VfB Kirchhellen, erst vor drei Jahren musste die benachbarte Gaststätte abgerissen werden. Jetzt stünden wieder einige Häuser leer und würden bearbeitet oder bald abgerissen.
CDU-Ratsherr Rainer Hürter meinte: „Diese Beispiele sind für mich negativ beeindruckend.“ Man müsse mit den betroffenen Personen im Gespräch bleiben und gemeinsam mit dem Bergbau eine Lösung finden. Wie es sein könne, dass in dieser Umgebung immer noch Neubauten entstünden, sei ihm ein Rätsel.
„Die ideale Lösung wäre, den Abbau in diesen Gebieten einzudämmen“, forderte Michael Farien. Die bisher umgesetzten Veränderungen würden nur einen Meter unter der Erde gut machen, bei einer Gesamttiefe von 11,50 Metern.“
Alternative in der Heide
Das Gebiet um die Schwarze Heide sei noch nicht erschöpft. „Wenn man dort die Kohle fördern würde, könnte man von bewohnten Gebieten Abstand nehmen“, schlug Farien vor. Bis die Maßnahmen allerdings in die Wege geleitet seien, dauere es noch bis ins Jahr 2014. Für Ulrich Behrens vom LVBB kann es nur ein Ziel geben. „Es ist ganz klar unser Anliegen, den Bergbau zu stoppen“, eine zweite Möglichkeit gebe es nicht. Es würde kostengünstiger sein und Bergschäden könnte vermieden werden.