Nur noch zwei Tage, dann ist, nein nicht Heiligabend, aber Annahmeschluss für die Weihnachtspaket-Aktion der „Bottroper Tafel“ (früher „Bottroper Tisch“). Indes, in diesem Jahr hapert’s ein bisschen mit den Spendenpäckchen, vor allem im Kirchhellener Raum. „Im letzten Jahr waren es fast 500 Pakete“, so Silke Tiemann, die für Feldhausen die Pakete sammelt, „diesmal sind es keine 100.“

In ihrer Wohnung am Hemmers Pöhlken 24 wurden nur acht Pakete abgegeben. Im Schuhhaus Flockert an der Hauptstraße 48 immerhin 85. Silke Tiemann hofft nun auf die letzten beiden Tage: „Falls keiner bei uns zu Hause ist, können die Pakete in einem Schuppen auf dem Hof abgelegt werden.“ Bis inklusive Freitag, 16. Dezember, nimmt auch das Schuhhaus Flockert noch Pakete entgegen.

Die Pakete verteilen kann bereits die Kolpingsfamilie Kirchhellen. Bei der 5. Aktion wurden bis einschließlich gestern 70 Pakete gesammelt. „Wir haben vorher Karten verteilt, auf denen angegeben ist, ob das Paket für eine Familie mit Kindern, für Singles oder Senioren gedacht ist“, so Kolpingvorsitzender Hans-Dieter Hallmann. Das Sozialwerk St. Johannes hat die Adressaten ausgesucht. „In Kirchhellen gibt es mehr arme Menschen, als man glaubt“, betont Irmgard Vennemann vom Sozialwerk, „und es sind in den letzten 20 Jahren viel mehr geworden. Vor allem mehr Arbeitslose, Alleinerziehende und alte Menschen mit wenig Rente.“

Die Verteilung der Pakete übernimmt ebenfalls das Sozialwerk. „Und da erleben wir oft rührende Szenen“, so Vennemann, „die Menschen strahlen, ja weinen sogar vor Freude.“ Für die Verteiler der Weihnachtspakete sei die spürbare Dankbarkeit Motivation, die Aktion im nächsten Jahr fortzusetzen. Oder wie es auf der Weihnachtskarte einer beschenkten Familie hieß: „Es war schön zu spüren, dass auch andere an uns denken!“