Das Brauhaus am Ring hat die große Lücke gefüllt, die das Traditionsgasthaus Schulte-Wieschen nach seinem Abriss hinterlassen hatte. Am 6. Dezember feiert das Brauhaus seinen 10. Geburtstag.

Das Brauhaus am Ring hat die große Lücke gefüllt, die das Traditionsgasthaus Schulte-Wieschen nach seinem Abriss hinterlassen hatte. Vor allem, der große Saal von Schulte-Wieschen wurde viele Jahre schmerzlich vermisst: Die Kirchhellener mussten für ihre Feiern in die benachbarten Städte ausweichen – bis zum 6. Dezember 2001, als das Brauhaus eröffnet wurde, mit einem Festsaal, der bis zu 400 Personen Platz bietet. Das ist jetzt genau 10 Jahre her. Und soll in kleinem Rahmen gefeiert werden.

,Die glorreichen Sieben’

Sieben Kirchhellener schulterten zur Jahrtausendwende ein ebenso ehrgeiziges wie außergewöhnliches Projekt: Sie bauten die Bernd-Schnock-Halle zu einem Gasthaus mit Brauerei, Festsälen, Restaurant und Schenke um. „Die glorreichen Sieben“ waren: Gregor Bornemann, Bernhard Steinmann, Rudolf Königshausen, Hubert Hüsken, Johannes Große Venhaus, Norbert Ryvola und der inzwischen verstorbene Alfons Bleyleven. Kosten des Um- und Anbaus: 2,5 Mio €.

Welche Begeisterung die Brauhaus-Idee bei den Kirchhellenern damals auslöste, zeigt die Zahl der Besucher bei der Vorstellung der Pläne am 16. März 2001 in der 1977 erbauten Schnock-Mehrzweckhalle: 500! Das Konzept der Investoren barg eine Reihe pfiffiger Ideen.

Genussscheine

Da waren zum Beispiel die Genussscheine, als Teil des Finanzierungskonzeptes. Diese festverzinslichen Wertpapieren mit einer festgeschriebenen Laufzeit sollten nach Vorstellung Investoren der Bevölkerung Gelegenheit geben, sich aktiv am Bau des Bürgerbrauhauses zu beteiligen.

Originell auch die Namensgebung für das Brauhaus. Über einen Aufruf in der WAZ wurden die Kirchhellener aufgefordert, Vorschläge einzureichen. Nicht in die engere Wahl kamen: Dörper Plörrenscheune und Hauklause, Paradise City und „Zur Gurke“ und auch nicht „Bezirks-Werner Dierichs’ Gedächtniszentrum“. Letztlich blieben zwei Namen übrig. Mit „Kiek in“ wollte Investor Bernhard Steinmann der plattdeutschen Tradition Rechnung tragen, er konnte sich aber trotz großen rhetorischen Einsatzes bei einer 5-stündigen Jurysitzung nicht durchsetzen. Brauingenieur Gregor Bornemann brachte mit „Brauhaus am Ring“ die Mehrheit hinter sich.

Heute besitzt das Brauhaus eine zentrale Bedeutung für alle Kirchhellener. Die Vereine haben wieder ein Zuhause. Im Festsaal, der bis zu 400 Sitzplätze bietet, spielt die Kolpingsfamilie plattdeutsches Theater, führt die kfd St. Johannes ihre legendären Karnevalssketche auf (vor 800 Frauen), moderiert der Kirchhellener Dieter Wrobel vor ebenso großer Kulisse seinen Musikanten-Stadl. Stars aus Kabarett, Comedy und Musik waren im Brauhaus zu Gast: Mario Barth, Atze Schröder, Gabi Köster, Wilfried Schmickler, Jürgen Becker, die Höhner.

Im Kern aber ist das Brauhaus Treffpunkt für alle Kirchhellener. Deshalb wird am Sonntag, 4. Dezember, ab 11 Uhr in allen Räumen gefeiert, wie es die Kirchhellener gewohnt sind: mit einem Frühschoppen, Musik von der Hausband, der Kirchhellener Blasmusik, Essen und Trinken zu günstigen Preisen. Und natürlich dürfen ein Paar Fässer Freibier nicht fehlen.