„Bottrop ist ein gutes Beispiel dafür, was man als Stadt für eine Klimaverbesserung tun kann.“ Für die neue RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel ist dieses an Innovation City gerichtete Lob beileibe keine Phrase. Bei ihrem Antrittsbesuch in der Stadt Bottrop spannte sie gestern am Heidhof den Bogen zu einem „Dekadenprojekt“ des Regionalverbandes Ruhr (RVR), parallel „ein Klimaprojekt für die ganze Region zu entwickeln“. Entsprechende Konzepte seien in Vorbereitung.
Auf dem Weg zur „Klimamodellstadt Bottrop“ wollen alle Projektteilnehmer vor allem die Jugend mitnehmen. Das unterstrich gestern einmal mehr OB Bernd Tischler bei einem spielerischen Einstieg von 18 Oberstufenschülern in Innovation City, in den Klimaschutz. „Ihr seid die Leute, die darüber entscheiden, was in den nächsten Jahren passiert“, so Tischler.
Gemeinschaft als Sieger
Bei einem Seminar der Umweltpädagogischen Station am Heidhof wurden die Schüler der sechs weiterführenden Schulen der Stadt mit ihren Lehrern zu „Botschaftern für den Klimaschutz“ ausgebildet. Grundlage war dabei das Brettspiel „Cooling down“, das Dr. Otto Ulrich vom Institut für kreative Technologien und Humane Entwicklung in Bonn erfunden hat. Otto Ulrich selbst erläuterte den Schülern Idee und Regel des komplexen Simulationsspiels, das eine Weltklimakonferenz nachvollzieht. Die Spielregeln ähneln dem Klassiker „Monopoly“. Schüler sollen lernen „Zukunftsverantwortung in der Gegenwart in dieser Welt zu übernehmen“, so Ulrich.
Die jungen Botschafter setzten sich mit den Zusammenhängen zwischen Klimawandel und globalen Folgen auseinander. Konkret simulierten die Schüler die Entwicklungen in den Jahren 2025 bis 2050 – also in ihrer eigenen Zukunft. Gleichzeitig lernten sie alternative Energien kennen und entwickelten ein Gefühl der Verantwortung im alltäglichen Handeln. Grundidee ist dabei, die Spieler ins Gespräch zu bringen, „um mit einer gemeinsamen Strategie ans Ziel zu kommen“, wie Birgit Offert von der Umweltpädagogischen Station erklärte. Bei dem Spiel gibt es folgerichtig auch keinen einzelnen Sieger, am Ende gewinnt die (Welt-)Gemeinschaft.
Ziel der Schüler-Fortbildung ist es auch, die Idee in der Schule, in Familie und Freundeskreis zu verbreiten. Das Spiel soll auch in den Unterricht integriert werden, für eine kleine Weltklimakonferenz an der jeweiligen Schule. Jede Schule erhielt daher ein Exemplar „Cooling down“.