Wer mit 16 zur Gitarre greift, um Rockstar zu werden, der hat noch Träume vom wilden Leben, von zertrümmerten Hotelzimmern und Groupies an jedem Finger. Yiek haben das alles hinter sich gelassen.

Wenn sie nicht auf der Bühne oder in ihrem Proberaum im Essener Kreativdorf Mechtenberg sind, haben sie völlig normale Jobs wie Unternehmensberater und Innenarchitekt. Und feste Freundinnen noch dazu. Klingt nicht gerade nach Glamour voll Sex, Drugs & Rock’n’Roll.

Einen Widerspruch sehen die die vier Männer allerdings nicht darin, tagsüber Großkonzernen zu sagen, wie sie mit ihren Finanzen umgehen sollen, und abends die Meute zum Kochen zu bringen. „Ist doch ein wunderbarer Ausgleich“, meint etwa Innenarchitekt Malte Krause, der in seiner Funktion als Sänger eigentlich nur „Malte“ genannt werden will. Und Gitarrist und Unternehmensberater Andy Brüheim bestätigt: „Viele meiner Arbeitskollegen sind auch musikalisch unterwegs“.

Ebenso geerdet wie das Quartett im richtigen Leben steht, kommen sie auch daher, wenn es um ihre Musik geht. Kein Gerede von „Nu-Alternative-Hardcore-Metal mit Grunge-Crossover-Emo-Elementen“ oder ähnliche Versuche, mit möglichst originellen Beschreibungen einen Namen zu finden, der in keine Schublade passt. „Das gehen wir entspannt an“, lächelt Malte. Denn „Yiek“ wählen die größtmögliche Schublade. „Wir machen Rock“, sagt Andy, „gibt wohl keinen Begriff, der besser passt“.

Vor zwei Jahren haben sich Andy und Malte mit Drummer Aram Geraets und Jens Weg, der auf der Homepage augenzwinkernd mit „so’n Typ, der Bass spielt“ beschrieben wird, zusammengefunden. „Wir haben einfach Spaß am Musik machen“, beschreibt Andy die Motivation der Bandmitglieder. „Man sollte mit dem ganzen Herzen dabei sein, wenn das, was man abliefert, gut sein soll.“ Daher schiele man auch nicht auf Trends oder potenzielle Erfolgswellen.

Das wichtigste seien dabei die Liveauftritte. Und von denen hatte die Formation schon einige – nicht nur in NRW. Als Vorgruppe der italienischen Band „Exilia“ spielten sie im vergangenen Jahr zum Beispiel in Osnabrück und Frankfurt. „Wir wollen aber auch wieder verstärkt im Ruhrgebiet auftreten“, unterstreicht Malte. Und so freuen sie sich besonders auf den Gig beim NuRock: „Das Festival ist im Revier eine feste Größe“, so Malte. „Ein schöneres Heimspiel kann man sich nicht wünschen.“