Kirchhellen.

Schubladen sind nicht ihr Ding. „Nee, unsere Lieder sind eine Mischung aus vielen Einflüssen, wir sind da nicht festgelegt“, meint Sängerin Diane Henning von „Dive by Wire“.

Zusammen mit ihren drei Bandkollegen, Gitarrist Thomas Köller, Bassist Julian Schrage und Drummer Manuel Schoebel, will sie im September das Publikum beim NuRock dazu bringen „einfach in die Musik einzutauchen“.

Frauenpower am Mikro

Schon der Bandname (engl. to dive = tauchen) sei Programm, meint auch Gitarrist Thomas: „Unsere Musik bewegt sich irgendwo zwischen experimentellem Rock, Funk und Pop.“ Jeder aus der Gruppe bringe unterschiedliche Vorlieben mit, auch vergangene Erfahrungen in anderen Bands flössen nun in das Projekt „Dive by Wire“ ein: „Julian, Manu und ich waren schon in einer Band, ehe Diane dazu kam. Vorher hatten wir aber auch in unterschiedlichen Combos gespielt.“

Eine Frau hatte allerdings noch bei keiner vorherigen Besetzung am Mikro gestanden, verrät der 23-Jährige. Ihre weibliche Verstärkung sehen die Männer als echten Gewinn an: „Es sollte allgemein viel mehr Frauen in Rockbands geben. Diane hat von Anfang an super zu uns gepasst.“ Die Psychologie-Studentin grinst: „Die Jungs benehmen sich wirklich gut.“

Das Rock-Festival am Jugendkloster kennen die vier bestens, schließlich stammen alle aus Bottrop, die drei Herren der Schöpfung sogar aus Kirchhellen. „Die Organisatoren um Marco Willer machen jedes Jahr einen tollen Job“, lobt Thomas. Der Student der Angewandten Kognitions- und Medienwissenschaft weiß, wovon er redet, schließlich hatte er bereits mit anderen Formationen das Vergnügen, in Kirchhellen zu spielen. „Auch die anderen Bands sind immer ziemlich cool drauf, das macht schon Spaß.“

Diane hingegen feiert im September Premiere auf der NuRock-Bühne. „Ein wenig nervös bin ich schon“, verrät die 23-Jährige. Angst vor einem Blackout habe sie aber nicht: „Dann singt man einfach an einer anderen Stelle im Lied weiter.“

Coole Gitarreneffekte

Groß ist die Gefahr eines Texthängers aber sowieso nicht, schließlich schreibt die Sängerin alle Zeilen selbst: „Meist fallen mit spontan ein paar Versatzstücke ein, bis das Lied dann ganz fertig ist, kann es aber auch mal einige Wochen dauern.“ Klar lasse sie sich dabei auch mal von Vorbildern wie den Red Hot Chili Peppers beeinflussen: „Deswegen sind unsere Texte auch auf Englisch, das fällt mir wesentlich leichter als wenn ich auf Deutsch schreiben würde, das käme mir irgendwie seltsam vor.“

Momentan bastle die Band am ersten eigenen Album, verrät Thomas: „Wir nehmen alles in Eigenregie in unserem Proberaum auf.“ Dadurch sei zum einen der Sound „authentischer“ und zum anderen spare man sich die Kosten fürs Studio. Dank seines „Zauberkastens“ kämen auch ein paar „coole Effekte“ für die Gitarre dabei rum. „Ansonsten bringen wir uns für die Aufnahmen alles selbst bei, klappt alles super.“ Diane lacht: „Das technische Zeug überlasse ich lieber den anderen, Hauptsache, am Ende klingt alles gut.“

Album in Eigenregie

Wann die Scheibe fertig ist, wissen sie noch nicht, bis Ende des Jahres soll es aber soweit sein. „Aber erst mal stehen noch die nächsten Live-Auftritte an, und auf die freuen wir uns riesig“, strahlt Diane. Und wenn sich danach ein Label bei ihnen melden würde, hätten sie auch nichts dagegen, meint Thomas: „Irgendetwas wird sich da schon ergeben, wir sehen das ganz gelassen.“