Kirchhellen. .

Die Uhr tickt, sie gibt den Takt an für die Zahl der Menschen, die täglich an Aids sterben. Beeindruckend und unheimlich zugleich empfängt den Besucher des „Aids-Trucks“ das Geräusch dieser tickenden Zeitbombe. Das 18-Meter-Monster machte auf dem Hof des Jugend-Klosters Station: mit einer Ausstellung des internationalen Hilfswerkes „missio“ zu Aids.

„Ich will wissen, wie die Menschen sind, die damit leben müssen“, begründet Friedrich Franzen sein Interesse an der Ausstellung. Der 15-Jährige durchschritt die engen Räume des Info-Trucks mit seinen Mitschülern aus der 9 des Vestischen Gymnasiums. Und die Schüler nehmen das Thema ernst. „Sie haben sogar angeregt, die Ausstellung nach Geschlechtern getrennt zu besuchen“, so Hans-Ulrich Boschek. Für den Bio-Lehrer eine ideale Ergänzung zum aktuellen Unterricht: „Wir nehmen das Thema Sexualität durch.“

Die Ausstellung informiert in einer multimedialen Reise nach Afrika über die Folgen von Aids. Am Beispiel zweier Jugendlicher aus Südafrika und Uganda erhalten Jugendliche Einblicke in die Welt ihrer Altersgenossen. Charles, 17 Jahre, und Kajunga, ein 15-jähriges Mädchen, erzählen ihre Lebensgeschichte.

Hautnah erfuhren gestern die Schüler des Vestischen und der Hauptschule die Wirklichkeit, etwa auf einem afrikanischen Markt, in einer afrikanischen Gesundheitsstation.

Vorgestellt werden im Truck die Krankheit, Hilfsprojekte, Präventionsmaßnahmen und die Begleitung von Aids-Kranken und deren Angehörigen. Der Truck ist Teil einer deutschlandweiten Aufklärungskampagne im Zuge der Aktion Schutzengel „Aids & Kinder“. Das Hilfswerk „missio“ engagiert sich seit Jahren im Kampf gegen Aids. Organisiert wurde der Truck von der Jugendseelsorgekonferenz im Dekanat Dorsten.