Mit dem gebürtigen Berliner Matthias Plaputta hat in dieser Woche der neue Schulleiter des Vestischen Gymnasiums seinen Dienst angetreten. Am Montag erhielt der 53-Jährige aus der Hand von Schuldezernentin Monika Sowa-Erling seine Ernennungsurkunde. Seit der ersten Einschulung am „Vestischen“ im Jahre 1986 ist Plaputta nach Hermann Beckmann, Wolfram Münzner, Annegret Jancke und Iris Denkler der fünfte Schulleiter. WAZ-Redakteur Franz Naskrent sprach mit dem Dorstener.

Kennen Sie Kirchhellen, und was verbinden Sie mit dem immer noch dörflich strukturierten Norden Bottrops?

Ich kenne Kirchhellen schon lange, schließlich wohne ich seit 1987 in der Nachbarstadt Dorsten, genauer: in Hardt. Wir fahren auch schon mal zum Einkaufen hierher. Und 22 Jahre habe ich ja am Ratsgymnasium in Gladbeck gearbeitet und dort auch eine Zeit lang gewohnt. Bevor das Vestische Gymnasium gegründet wurde, hatten wir am Ratsgymnasium stets eine Schulklasse aus Kirchhellen. Eine ganze Reihe von Schülern aus dem Dorf habe ich selbst unterrichtet. Und natürlich habe ich vom legendären Schützen- und Brezelfest gehört. Ich freue mich darauf, diese Feier im nächsten Jahr endlich kennen zu lernen.

Wo sehen Sie Ihre Aufgaben, Ihre Schwerpunkte?

Das Vestische ist eine typische Stadtteilschule mit all ihren positiven Attributen. Hier funktioniert die Zusammenarbeit von Eltern, Schülern und Lehrern sehr gut. Bei der Schulkonferenz und bei informellen Sitzungen gab es intensive Fragen. Ich halte es für sehr notwendig, alle Meinungen in meine Arbeit miteinzubeziehen.

Meine Aufgabe sehe ich unter anderem darin, die Schulentwicklungsarbeit fortzuführen, die leeren Stellen im Schulprogramm zu füllen. Wir haben hier bisher Schwerpunkte im naturwissenschaftlichen und im künstlerischen Bereich. Und was auch ganz wichtig ist: Ich werde mich für die Stärkung der Personalsituation einsetzen.

Wo sehen Sie kurz- oder mittelfristige Ziele?

Diese Schule hat erstmals eine Freiarbeitsklasse eingeführt, dieses Angebot gilt es weiter zu entwickeln. Das gilt auch für den Spanisch-Unterricht. Klar, wir müssen für die Schüler auch neue Unterrichts-Angebote schaffen, auch bei den AG’s zum Beispiel im Offenen Ganztag, der hier als modellhaft bezeichnet werden darf. Nicht viele Gymnasien leisten dieses Angebot.

Wie würden Sie sich selbst als Lehrer, als Schulleiter charakterisieren?

Ich bin wahnsinnig gerne Lehrer! Als Schulleiter aber bin ich zunächst einmal Manager. Doch damit es rund läuft, muss man die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. Mein Eindruck nach einer Woche ist, dass mir der Job des Schulleiters sehr viel Freude und Erfüllung bringt. Und: Ich bin hier sehr nett aufgenommen worden. Es macht auf mich einen sehr überzeugenden Eindruck, was an dieser Schule geleistet wird.