Beachvolleyball? In Kirchhellen? Da gibt es doch gar keinen Strand. Ja, und? Die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Kirchhellen und die Stadt bauen einfach einen. Im Sommer ist Aufschlag.

Nun könnte die Stadt allein den Mini-Strand wegen ihrer hohen Verschuldung gar nicht bezahlen. Also sprang die Volleyball-Abteilung der TSG Kirchhellen in die Bresche. „Wir finanzieren das Beachvolleyball-Feld“, sagte Vorsitzender Jörg Schmidt. Der Verein beschafft auf seine Kosten das Material für den neuen Sportplatz auf der Kirchhellener Bezirkssportanlage. Die Volleyballer besorgen Kies und Sand sowie die Pfosten, Netze und Begrenzungen des Volleyballfeldes. Einige Sponsoren helfen den TSG-Volleyballern dabei.

„Beachvolleyball ist zu einem Trendsport geworden. Den möchten wir unseren Mitgliedern einfach ermöglichen“, sagte der Kirchhellener Volleyballer, der hofft durch den angesagten Sport auch neue Mitglieder für die TSG zu gewinnen. Vor allem in den Sommermonaten sei das Interesse am Volleyball auf Sand groß. „Da in Kirchhellen ein Feld fehlt, konnten wir aber immer nur bei befreundeten Vereinen spielen“, sagte Schmidt. Nach Hünxe oder Gahlen seien die Kirchhellener Strandvolleyballer dann zumeist gefahren. Entsprechend groß war das Gedränge. „Im Sommer wollten die Teams der Gastgebervereine selbstverständlich selber auf ihren Feldern spielen“, erklärte der Volleyballer. Um die 9000 Euro lässt sich der Verein daher den eigenen Freiluftplatz kosten.

Keineswegs nur für die Turn- und Sportgemeinschaft reserviert

Fingerzeige pro Beachvolleyballfeld soll auch die Bezirksvertretung geben. Foto: Birgit Schweizer/waz
Fingerzeige pro Beachvolleyballfeld soll auch die Bezirksvertretung geben. Foto: Birgit Schweizer/waz

Gar nichts zu bieten hat die Stadt den Kirchhellener Volleyballern dabei allerdings nicht. Wenn der Sport- und Bäderbetrieb ihnen auch schon kein Geld beizusteuern hat, so kann er doch immerhin Arbeit in das Vorhaben stecken. „Wir übernehmen die Planung und alles Technische“, sagte Gerhard Kießlich, „so werden wir den Aushub machen, und dann muss das jede Menge Sand ‘rein. Wir werden ebenfalls Pfosten und Netze anschaffen. Denn das Feld soll ja auch für den Schulsport bereit stehen.“

Der Sportbetriebsleiter stimmt dem TSG-Volleyball-Vorsitzenden zu: Beachvolleyball bleibe im Trend. „Der VC 90 zum Beispiel macht so um die 50 Turniere pro Jahr“, sagte Kießlich. Auch auf der Sportanlage Jacobi werden daher neue Beachvolleyballfelder angelegt. Im Alt-Bottroper Stenkhoffbad gibt es ein weiteres Feld.

TSG-Volleyball-Vorsitzender Schmidt trainiert auch am Vestischen Gymnasium mit einer Arbeitsgemeinschaft. An der Hauptschule möchte er gern eine weitere gründen. Das neue Beachvolleyballfeld bleibe keineswegs nur für die TSG reserviert, verspricht der Kirchhellener: „Auch Kinder- und Jugendgruppen können darauf spielen“.