Kirchhellen. Wegen des Coronavirus verzichtet die CDU im Dorf auf den Straßen- und Saalwahlkampf und hat das Werben um den Wähler ins Netz gestellt.

Dieser Wahlkampf wird für die CDU alles andere als gewöhnlich. Wegen des Coronavirus verzichtet sie im Dorf weitestgehend auf den Straßen- und Saalwahlkampf. „Wir machen keine Wahlstände und auch keine Wahlparty“, sagt der Ortsverbandsvorsitzende Rainer Hürter. „Wir wollen weder uns noch andere anstecken.“ Inhaltlich wirbt die Partei um die Wähler mit einem zentralen Thema: Familie.

Für den Rat kandidieren in Kirchhellen neben Hürter die Kreisvorsitzende Anette Bunse, Helge Winkler, Ursula Steinmann und der neue stellvertretende Vorsitzende Dominik Nowak. Die CDU-Kandidatenliste für den Bezirk wird angeführt von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder. Für dessen erste Amtszeit zollt ihm Hürter ein dickes Lob: „Er hat sich als sehr guter Kümmerer bewiesen.“ Eine Einschätzung, die Menschen über Parteigrenzen hinweg teilen.

„Briefwahl als Chance nutzen“

Mit klassischem Klinkenputzen beim Verteilen der Wahlflyer sowie mit verstärkter Präsenz in den sozialen Medien sucht die CDU Kirchhellen den Kontakt zum Wähler. Sie wirbt mit Blick auf Corona dafür, die Briefwahl zu nutzen. Durch die Coronakrise sieht sich Hürter auch bestätigt in der Hochachtung vor der Familie. „Corona hat gezeigt: Ohne Familie hätten vieles nicht funktioniert.“

Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung, Verkehr und Ehrenamt sind Schwerpunkte im CDU-Wahlprogramm. „Wir legen traditionell Wert auf vernünftige, ausgewogene Bildung“, sagt Hürter. Die Voraussetzungen dafür seien gut im Dorf. Durch die Investitionen der letzten Jahre an fast allen Standorten seien die Schulen in einem guten Zustand. Allerdings habe der Corona-Lockdown den Mangel an digitalen Endgeräten für Schüler und Lehrer aufgezeigt, sagt Dominik Nowak. Das habe die Probleme beim Homeschooling verschärft, sagt Hürter: „In dieser Phase waren die Kinder die großen Verlierer.“

Behörden sollen schlanker und schneller werden

Beim Thema digitale Infrastruktur sieht die CDU auch die Stadtverwaltung in der Bringschuld. So hätte Hürter sich mehr Unterstützung durch die Verwaltung gewünscht bei der vom Bezirksbürgermeister angestoßenen Privatinitiative für schnelles Netz im Nordwesten Kirchhellens. Außerdem müssten die städtischen Behörden schlankere und schnellere Dienstleister für ihre Bürger werden.

Hier muss dringend etwas passieren: Seit Jahren fordert die  CDU Kirchhellen einen Kreisverkehr, um die Kreuzung Haupt-/Pels-/Feldhausener Straße zu entschärfen.
Hier muss dringend etwas passieren: Seit Jahren fordert die CDU Kirchhellen einen Kreisverkehr, um die Kreuzung Haupt-/Pels-/Feldhausener Straße zu entschärfen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Beim Thema Verkehr setzt die CDU seit Jahren eine Schwerpunkt auf bessere Radwegeverbindungen. „Wir müssen das Fahrrad als gleichwertiges Verkehrsmittel im Auge behalten“, sagt Hürter. Die CDU fordert seit Jahren bessere Pflege der Radverbindung zwischen Feldhausen und Kirchhellen. Hürter: „Wir brauchen sichere und teilweise auch neue Wege zwischen den Dorfteilen.“

Nord-Süd-Achse für Radler

„Und wir brauchen endlich eine vernünftige Radwegeachse von Nord nach Süd“, ergänzt Nowak. „Für das Fahrrad zu sein heißt gerade in Kirchhellen nicht, gegen das Auto zu sein.“ Deshalb unterstützt die CDU im Neubaugebiet Schultenkamp den Wunsch der Anwohner nach sicheren Radwegen etwa zur Gregorschule.

Position zu Neubauplänen in Grafenwald und Feldhausen

Die CDU Kirchhellen begrüßt, dass die Bebauungspläne für den Vossundern in Grafenwald zu den Akten gelegt ist. Sie unterstützt die städtischen Pläne für Neubauten am Heimersfeld. Allerdings fordert Nowak dabei Augenmaß: „Grafenwald muss seinen Charakter als Ortsteil im Grünen behalten.“

Eine Erschließung von Neubaugebieten in Feldhausen am Grünen Weg und Hohen Feld darf nach CDU-Meinung „keine zu starke Belastung für die Alt-Anwohner bedeuten“, sagt Hürter. Für das Flüchtlingsheim am Liboriweg will die CDU keine Nachnutzung in Form von Sozialwohnungsbau. Die Fläche solle „für die Öffentlichkeit zugänglich sein“.