Kirchhellen. Pandemie macht erfinderisch. Eltern der Viertklässler der Grundschule Grafenwald machen den Schulabschied trotz Corona zu einem Fest-Tag.

Diese Verabschiedung werden die Viertklässler der Grundschule Grafenwald nicht so schnell vergessen. Ihre Eltern haben sich zum letzten Schultag etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Geheimaktion: Die Mütter dekorieren am Donnerstagabend den Schulhof.
Geheimaktion: Die Mütter dekorieren am Donnerstagabend den Schulhof. © Cherima Kus

Am Vorabend hatten einige Mütter heimlich den Schulhof bemalt, dekoriert und vieles mehr. Luftballons und Girlanden schmücken die Klettergerüste und Eingänge. Jan, Finja, Carla, Jonas und 37 weitere Namen aller Schüler haben eine Handvoll Mütter in mühevoller Arbeit mit Kreide auf den Boden des Schulhofes geschrieben. Darunter malten sie noch ein großes Herz. An einer Stelle steht „Ein Hoch auf euch!“ in großen bunten Buchstaben.

Die Väter hüteten das Geheimnis

Während die Mamas mehrere Stunden vor Ort die Überraschung vorbereiteten, hielten die Papas daheim bei ihrem Nachwuchs die Stellung und verrieten kein Sterbenswort, wo sich Mama eigentlich aufhält. Umso größer waren die Augen der 41 Schüler aus der 4a und 4b am Freitagmorgen.

Wie Cherima Kus vom Förderverein der Grundschule erzählt, habe man ohnehin eine Abschlussfeier geplant. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der ursprüngliche Plan nicht realisiert werden. „Normalerweise haben wir auf dem Schulhof eine Abschiedsfeier mit kleinem Programm“, erklärt Schulleiterin Marie-Luise Schrader. Danach würde die Verabschiedung in der Kirche Heilige Familie mit einem Segen für die Schüler fortgesetzt. Mit den Eltern wird gemeinsam gefeiert.

Momente, die unter die Haut gehen

Aber nicht in diesem Jahr. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Einige Mütter haben sich daher im Vorfeld zusammengesetzt und überlegt, wie sie den Kindern dennoch einen gebührenden Abschied in einem festlichen Rahmen bereiten können. Als Marie-Luise Schrader gegen 10.45 Uhr die Glocke in ihrer Hand läutet, und die Kinder beider Abschlussklassen an zwei verschiedenen Ausgängen das Gebäude verlassen und sich auf dem Schulhof in zwei Halbkreisen versammeln, beginnen die letzten Minuten ihrer Grundschulzeit. Es sind Momente, die einigen Erwachsene unter die Haut gehen.

Den Schulhof dürfen die Eltern nicht betreten und warten daher am Haupteingang auf dem Bürgersteig – alle von ihnen tragen einen Mund-Nase-Schutz und halten Abstand. Glücklich und stolz nehmen sie ihre Smartphones zur Hand. Sie wollen nichts verpassen und diese Augenblicke für die Familie festhalten. Wer nicht fotografiert oder filmt, klatscht kräftig in die Hände.

Ein Vogelhäuschen für den Schulgarten

Die Grundschüler der anderen Jahrgangsstufen sitzen in der ersten Reihe. Sie beobachten aus den Fenstern neugierig das Prozedere unten auf dem Schulhof. Marie-Luise Schrader hält eine kurze Rede, und ein paar Schüler erzählen in wenigen Worten von den schönen Erlebnissen, die ihnen in Erinnerung bleiben werden. Die Klassenlehrer erhalten noch kleine Präsente. Als Andenken erhält die Grundschule ein selbstgebautes Vogelhäuschen für den Schulgarten. Alle Schüler der vierten Klasse haben auf einer Holzplatte des Häuschens unterschrieben.

Schließlich ist der große Moment gekommen. Nacheinander verlassen die Schüler einzeln den Schulhof. Andreas Bouranis „Auf uns“ und „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen dröhnen aus der Lautsprecherbox. Als „emotional“ und „berührend“ beschreibt die Schulleiterin diese Szenen. Auch die anderen Grundschüler verabschieden sich von den Fenstern aus klatschend von ihren nun ehemaligen Mitschülern.

Eiswagen stand vor der Kirche

An einem Eiswagen, der von den Eltern organisiert wurde, stärkten sich die Schüler und deren Eltern nach der Verabschiedung auf dem Kirchplatz. Außerdem haben die Viertklässler noch jeweils ein T-Shirt zum Abschied bekommen.

Mehr Infos zur Grundschule Grafenwald unterwww.grundsc hule-grafenwald.de Kontakt: oder unter 02045/2122