Kirchhellen. Ab Montag wird es wieder Gottesdienste in den Kirchen und im Jugendkloster geben. Allerdings im ganz kleinen Kreis und in ungewohnter Form.

Die Katholiken im Dorf können ab Montag wieder zur Messe gehen. Allerdings werden nur „ganz wenige Gläubige unter Corona-Bedingungen“ an den Gottesdiensten teilnehmen könne, sagt Franz Klein-Wiele, Vorsitzender des Pfarreirates. Die evangelische Kirche hat sich als Startdatum für Gottesdienste den 10. Mai gesetzt. An St. Johannes wollen am Freitag um 11 Uhr Trompeter einen Gruß an die Muttergottes in den Himmel schicken.

Christine Jäckel spricht für viele Gläubige: „Wir freuen uns alle so riesig über de Lockerungen der Coronaregeln, die Gottesdienst wieder möglich machen.“ Aus dieser „übergroßen Freude“ entstand die Idee, den Marienmonat Mai mit Marienliedern an St. Johannes zu begrüßen.

Damit ist es am Montag vorbei: Auch im Jugendkloster werden dann wieder Messen gefeiert.
Damit ist es am Montag vorbei: Auch im Jugendkloster werden dann wieder Messen gefeiert. © Kai Süselbeck

„Ab Montag werden die Werktagsmessen wie in der neuen Gottesdienstordnung vorgesehen stattfinden“, sagt Franz Klein-Wiele. Allerdings in kleiner Besetzung: In Feldhausen werden maximal 20 Gläubige teilnehmen können, im Jugendkloster 30, in Grafenwald 40 und in der Pfarrkirche St. Johannes 50.

Anmeldung im Jugendkloster

„Wir werden in einer Arbeitsgruppe diese Woche noch die letzten Details festlegen und nächste Woche dann schauen, wie es läuft“, sagt Klein-Wiele. Die Gemeinde hat sich entschieden, keine Anmeldelisten zu den Gottesdiensten zu führen. Stattdessen werden sich die Teilnehmer in Listen eintragen müssen, um eventuell Infektionswege zurück verfolgen zu können. Die Listen sollen nach vier Wochen gelöscht werden.

Die Redemptoristen im Jugendkloster dagegen führen für die Messen am Samstag und Sonntag eine Anmeldepflicht ein: „Wer eine der vier Messen mitfeiern will, muss sich vorher mit Name und Adresse anmelden.“ Das funktioniert telefonisch von Dienstag bis Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr: (02045) 95510.

Messen mit Mund-Nasen-Schutz

Im Gottesdienst sind in Kirchen und Klosterkapelle Mund-Nasenschutzmasken zu tragen. In der Krankenhauskapelle des St. Antonius-Hospitals werden keine Gottesdienste stattfinden. Das Jugendkloster wird zusätzlich am Sonntag um 8.30 Uhr eine Messe feiern.

Wie St. Johannes mit dem gemeinsamen Singen umgehen will, ist noch nicht entschieden. Einschätzung des Pfarreiratsvorsitzenden: „Singen werden wir wohl eher nicht.“ Generell gilt: Die Mundkommunion kann nicht empfangen werden, der Kommunionsempfang wird ohne Körperkontakt stattfinden. Die Abstandsregeln sollen mit markierten und gesperrten Plätzen sowie vorgezeichneten Laufwegen eingehalten werden.

In St. Johannes beginnt die Sanierung

In der Kirche St. Johannes werden nächste Woche am Dienstag (15 Uhr), Samstag (9 und 17.30 Uhr) sowie am Sonntag (10 Uhr) Messen stattfinden. Bei diesen Gelegenheiten können sich die Gläubigen für eine längere Zeit von „ihrer“ Kirche verabschieden. Danach beginnen die Vorarbeiten für die anstehende Kirchensanierung, die mindestens bis Januar 2021 dauern wird.

Nach der Schließung von St. Johannes für die Sanierung werden Gottesdienste wohl nur noch im Jugendkloster und in Grafenwald stattfinden.
Nach der Schließung von St. Johannes für die Sanierung werden Gottesdienste wohl nur noch im Jugendkloster und in Grafenwald stattfinden. © www.oliver-mengedoht.de | Oliver Mengedoht

Wegen der Personalnot nach dem überraschenden Abgang von Pfarrer Ulrich Witte und Pastoralreferentin Caroline Johnen im Februar wird es auf Sicht darauf hinauslaufen, dass nur noch Gottesdienste in der Kirche Heilige Familie in Grafenwald stattfinden werden, sagt Franz Klein-Wiele: „In St. Johannes wird umgebaut, und Feldhausen ist einfach zu klein.“

Überlegung: Jugendhaus statt Klosterkirche

Die Redemptoristen wollen die Gottesdienste in der Klosterkirche feiern. Nach den ersten Erfahrungen wollen sie die Situation überprüfen und denken auch an Gottesdienste im Jugendhaus, „falls sich dort die erforderlichen Auflagen besser umsetzen lassen.

Die evangelische Kirchengemeinde prüft noch, ob in der Pauluskirche Gottesdienste in kleinerer Form unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln feiern lassen. Das Konzept der Gemeinde für Bottrop soll bis zum 10. Mai stehen.

Eine kleine Erfolgsmeldung auf dem Weg zurück Richtung Normalität hat Pfarrerin Kerstin Roedel dennoch zu verkünden: Krisenstab-Chef Paul Ketzer hat am Mittwoch die Wiedereröffnung der evangelischen Bücherei ab Dienstag, 5. Mai, abgenickt. Sie wird wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet sein. Die Öffnungszeit am Dienstag beginnt um 9.30 Uhr. „Das Büchereiteam ist stolz, dass zu diesem Anlass auch viele neue Medien, die mit Fördergeldern des Landes NRW finanziert wurden, präsentiert werden können. Wir freuen uns auf unsere Leserinnen und Leser“, sagt Barbara Pieper-Gehrloff.