Kirchhellen. Im Frühjahr 2019 wurden in dem Waldstück die von einem Pilz befallenen Eschen gefällt. Jetzt hat die Stadt die Aufforstung abgeschlossen.

Die Aufforstung im Wäldchen am Schölsbach ist abgeschlossen. Die Absperrgitter sind schon seit geraumer Zeit abgebaut und weggeräumt worden. Mittlerweile dürfen Spaziergänger und Hundebesitzer wieder die Fußwege in der Grünanlage benutzen. Im November 2018 wurde das Waldstück gesperrt, nachdem ein Spaziergänger von einem Ast getroffen wurde. Die Eschen dort waren von einem Pilz befallen, der das Eschentriebsterben verursacht. Revierförster Markus Herber sagte damals: „Es wird einen Aufschrei geben. Aber an der Fällung führt kein Weg vorbei.“

Nach der Fällaktion im Frühjahr 2019 hat der Fachbereich Umwelt und Grün ganze Arbeit geleistet. Gepflanzt wurden Flatterulmen, Roterle und Vogelkirsche. Es handelt sich dabei um Baumarten, die sich an feuchten und nassen Standorten, wie eben am Schölsbach, sehr heimisch fühlen werden. An Wegesrändern ist zudem eine Wildblumenmischung gesät worden.

Warten auf die Wildblumen

Aber diesbezüglich ist Abwarten angesagt. Denn ob diese Blumen bald in voller Blüte zu bewundern sein werden, ist bei dem sehr feuchten Boden unweit des Bachs fraglich; eine Prognose sei zunächst „mit Vorsicht zu genießen“, wie Kai-Uwe Dahm, Sachgebietsleiter im Fachbereich Umwelt und Grün betont.

Mancherorts im Waldstück droht Staunässe, also Stellen, an denen sich Wasser ansammelt und aufgrund der Beschaffenheit des Bodens nicht abfließen kann. Erste Ergebnisse, ob das Saatgut der Wildblumen seinen Zweck erfüllt hat, wird der Sommer bringen.

Eine neue Parkbank hinter der Villa Körner. Weitere sollen im Sommer kommen.
Eine neue Parkbank hinter der Villa Körner. Weitere sollen im Sommer kommen. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Heimische Sträucher wie Schlehen, Weiß- und Rotdorn wurden ebenfalls entlang der Wege angepflanzt. An manchen Stellen, wie auf dem Weg zur Villa Körner sind neue Parkbänke aus Holz mit Stahlgestell montiert worden. Direkt neben den Sitzgelegenheiten befinden sich Mülleimer.

Bänke aus Baumstämmen

Eine weitere Anschaffung ist in der Planung. Es fehlen noch Waldbänke, gefertigt aus Baumstämmen, die in ein paar Monaten hoffentlich pünktlich zum Sommer aufgestellt werden sollen. „Die Bänke müssen noch produziert werden“, sagt Kai-Uwe Dahm. Die beiden Sturmtiefs der vergangenen Tage, Sabine und Victoria, haben im Waldstück Gott sei Dank keine großen Spuren hinterlassen.

Ganz im Gegensatz zum Falschen weißen Stängelbecherchen. Was für den Laien merkwürdig klingt, war für einen Baumexperten ein echtes Problem. Denn die Stadt hatte vor mehr als einem Jahr auf Anordnung von Revierförster Markus Herber vom Landesbetrieb Wald und Holz das Waldstück sperren lassen. Zuerst am Jugendkloster, dann auf der anderen Seite der Straße Am Schölsbach. Schuld war eben jener Pilz mit dem außergewöhnlich klingenden Namen, der vor allem den großen Bestand an Eschen befiel.

Die meisten Bäume hinter dem Jugendkloster und Am Schölsbach waren Eschen. Erst erkranken Blätter und grüne Triebe, dann verholzte Teile. Den Befall sah man an schütteren Kronen, vertrocknenden Blättern und Zweigen. In letzter Konsequenz mussten die meisten Eschen im Waldstück gefällt werden. Nach dem Einsatz der Äxte und Sägen folgten der Abtransport der Baumstämme und das Entfernen der Äste.

„Die Erle mag nasse Füße“

Die Erlen werden sich am Schölsbach wohl fühlen, sagt Revierförster Herber: „Die Erle mag nasse Füße.“

Deshalb war sie in der Kirchheller Heide über Jahrhunderte die vorherrschende Baumart. Bevor der Bergbau ihr das Wasser abgrub, war sie vor allem am Kletterpoth eine Moorlandschaft.