Kirchhellen. Ab sofort bis zum 26. Januar ist die Krippenlandschaft täglich von 8 bis 18 Uhr zu sehen. Freitag eröffnet das Krippencafé im Pfarrheim.

Tausende von Besuchern werden ab heute in der Pfarrkirche St. Johannes die Krippenlandschaft bestaunen. Ab dem 27. Dezember werden sie sich vor oder nach ihrem Besuch beim Christkind im Krippencafé stärken können, das bis zum 5. Januar täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein wird. Danach öffnet das Krippencafé nur noch für angemeldete Gruppen, sagt die Organisatorin Hermine Dohmen.

Schon während der Aufbauphase der Krippenlandschaft war das Besucherinteresse so groß, dass Küsterin Renate Schönsee ein Schild an den westlichen Seiteneingang geheftet hat mit der dringenden Bitte, von weiteren Besuchen abzusehen. Und weil die Menschen immer wieder fragen nach der Zusammensetzung der gemischten münster-/und morgenländischen Landschaft, erzählt sie deren Gesichte noch einmal im Zeitraffer. Also:

Die Ur-Krippe

Die Ur-Krippe bestand aus Maria, Josef und dem Kind, Ochs und Esel, den heiligen drei Königen sowie zwei oder drei Hirten und Schafen. „Die gab es schon in den 1970er Jahren“, sagt die Küsterin. Die Hirten und ihre Herde sind deshalb weit hinter in der morgenländischen Szene aufgebaut, dem Zugriff von Kinderhänden so sicher entzogen.

Die Idee zur Krippenlandschaft, berichtete Renate Schönsee, hatte ihre Vorgängerin zur Zeit von Pastor Heinrich Bischof in den 1980er Jahren. Mehr als 40 Figuren beschaffte die Gemeinde aus Kevelaer; viele, aber nicht alle von den „Volkskunstanstalten“ von Gunther Pferdmenges. „Alle diese Figuren wurden sehr mühevoll mit viel Liebe zum Detail von drei Damen aus Kirchhellen eingekleidet,“ berichtet die Küsterin. Inge Gertz, Brigitte Benien und Petra Bleyleven haben die Vorstellung der Küsterin, wie die Figuren aussehen sollten, sehr gelungen umgesetzt. Renate Schönsee: „Alle diese Arbeiten werden bis heute sehr bewundert.“

Neuer Stall und Mühlenhaus

1998 gab es einen neuen Stall, im Jahr 2000 wurde ein neues Mühlenhaus gebaut. Immer wieder kamen neue Figuren hinzu, die Akzente aus dem Dorfleben hinzufügten: der Schützenbruder, vermutlich eingekleidet von Brigitte Benien, der Kolpinggeselle und der Sänger an der Krippe (Inge Gertz). Hildegard Overgünne hat einige Kinderfiguren sowie das Fräulein an der Brücke neu eingekleidet.

Zuletzt wurde der heilige Franziskus nach Ordens-Schnittmustern von Julica Klingenmaier originalgetreu gewandet. Bergmann „Jupp“, der als Abschiedsgeschenk des Bergbaus mit der letzten Kohle vom Schacht 10 kam, wurde angezogen von Christel Wolthaus. Sie hat auch einige Damen eingekleidet und jetzt das neue Josefsgewand genäht. Das alte war versengt worden beim Krippenbrand im Januar 2019. Feuerwehrmann „Florians“ Gewand entstand unter der Nähmaschine der Ehefrau eines Feuerwehrmannes.

„Die ganze Gemeinde ist allen Damen sehr dankbar“, sagt die Küsterin. „Viele Besucher erfreuen sich Jahr für Jahr an unserem gemeinsamen Werk.“