Kirchhellen. Die Grafenwälder Rockgruppe „Bierlaune“ probt für ihr Clubkonzert in Gladbeck. Entstanden ist sie tatsächlich, wie der Name schon sagt.

Der Begriff „Bierlaune“ wird im Wörterbuch als „übermütige Laune“ umschrieben. Und in eben jenem Gemütszustand befand sich Berthold van Oepen vor zwei fast Jahren eines Abends in der Kirchhellener Weinscheune. Zu später Stunde versprach er dem Gastgeber, zeitnah einen schönen Liederabend auf die Beine zu stellen. Der Legende nach soll zuvor auch Alkohol geflossen sein.

Am nächsten Tag erinnerte sich van Oepen an das Versprechen. Was damals keiner ahnte: Es sollte die Geburtsstunde der Grafenwälder Rockband „Bierlaune“ werden. „Von Noten und Musik verstehe ich nix“, gibt van Oepen zu. Also machte er sich auf die Suche nach Menschen in seinem Umfeld, die sich damit auskennen.

Akkordeon als Markenzeichen

Zunächst sprach er Norbert Duckheim an. „Ich habe mir gedacht, dass er Keyboard spielen könnte“, erinnert sich van Oepen. Duckheim bevorzugt jedoch ein anderes Instrument. Sein Akkordeon ist musikalisch längst zu einem Markenzeichen der Band geworden. Danach wurde Dirk Bier kontaktiert. „Ich habe sofort zugesagt“, sagt Bier, der Gitarre spielt.

Beide Männer teilten sich früher bereits die Bühne bei Prinz Paules Nacht, wenn van Oepen in seine Paraderolle Prinz Paul Brodnenschewski schlüpft. Zu guter Letzt komplettieren Bassist Wolfgang Willems und Sänger Stephan Fockenberg die fünfköpfige Gruppe. Van Oepen übernahm schließlich den zweiten Gesangspart. Nach sechs Proben, das war der damals zeitlich festgelegte Rahmen des Versprechens, sollte die Gruppe in der Weinscheune auf der Bühne stehen.

Die Chemie stimmte von Beginn an

Von Beginn an stimmt die Chemie. Das spürte Dirk Bier schon nach der ersten Probe. „Ich war total überrascht, wie gut das auf Anhieb funktioniert.“ Keiner drängte sich in den Vordergrund, jeder ließ dem anderen genügend Spielraum, um die eigenen Vorstellungen von Musik einzubringen.

Im August 2018 folgte der große Moment in der Weinscheune. Nach dem Soundcheck am Vortag waren sie aber noch die Band ohne Namen. Sie wussten gar nicht, wie sich dem Publikum vorstellen sollten. „Also nannten wir uns ‚Bierlaune’“, sagt Berthold van Oepen lächelnd. Die Entscheidung war ebenso logisch wie konsequent. Immerhin sei die Band auch aus einer Bierlaune heraus entstanden. Nach dem Konzert und den positiven Rückmeldungen waren sie sich einig: Das kann nicht alles gewesen sein.

Erstes großes Clubkonzert

Also spielten sie ein paar Monate später beim Grafenwälder Advent von Ecke zu Ecke im Café Kleines Engelseck. Nun sind alle fünf wieder im Proberaum. Im November steht mit dem Auftritt im Kulturtempel in Gladbeck das erste große Clubkonzert an. In Eigenregie haben sie die gesamte Organisation von Kartenverkauf, über Catering bis hin zur Technik übernommen.

„Wir machen Musik zum Spaß und möchten, dass es eine gemütliche Veranstaltung wird“, meint Dirk Bier. Die Gruppe bezeichnet ihren Stil als Unterhaltungsmusik mit Wiedererkennungswert. Zwei Dinge war ihnen bei der Gründung wichtig: Sie wollten deutsche Lieder singen. Und: Keine elektrische Instrumente sollen zum Einsatz kommen. Im Repertoire haben sie Lieder von Westernhagen, Nena, Die Toten Hosen, Lindenberg und Rammstein. Allerdings spielen sie nicht deren Klassiker, sondern eher Lieder aus der zweiten Reihe, die trotzdem alle kennen. Dazu kommen noch eigene Stücke aus der Feder von Dirk Bier.

Punker und Chorsänger verstärken die Band

Am Samstag, 16. November, wird es ernst für die fünf Musiker der Rockband „Bierlaune“. Sie haben den Kulturtempel (Josefstraße 9) in Gladbeck-Rentfort gemietet, um ein Deutschrockkonzert der etwas anderen Art zu präsentieren.

Mit von der Partie werden der Grafenwälder A-Cappella-Chor „Wellness Voices“ und Oliver und Sabine von der Band „Bahnbrechender Scheiß“ sein. Karten im Vorverkauf: Kleines Engelseck in Grafenwald, Schneiderstraße 99, 02045/ 4148440 und telefonisch bei Berthold van Oepen 01573/ 0130778.