Kirchhellen. Ein selbst gestecktes Ziel hat der Verein „Natürlich Kirchhellen“ im letzten Jahr erreicht. Ein weiteres nicht, aber er arbeitet daran.
Vor einem Jahr hat sich der Verein „Natürlich Kirchhellen“ einen Vorsatz auf die Fahne geschrieben: Wir müssen bekannter werden. Das hat funktioniert, sagt die Vorsitzende Gundis Jansen-Garz ein Jahr später: „Wir haben uns profilieren können.“ An einem weiteren selbst gesteckten Ziel arbeitet der Verein weiter: an den Ortseingangsschildern.
„Das Fundament ist erstellt, jetzt muss nur noch das Schild montiert werden“, berichtet Vorstandsmitglied Rudolf Steinmann über das zweite Eingangsschild, das bald bei Blumen Wilms auf der Bottroper Straße stehen soll.
Erklärschilder an historischen Orten
Mit Schildern hat auch das neue Projekt zu tun, das der Verein gemeinsam mit dem Verein für Orts- und Heimatkunde angehen will: An markanten und historisch wichtigen Stellen im Dorf sollen Erklärtafeln entstehen. Mit dieser Aktion, sagt Gundis Jansen-Garz, habe sich der Verein um eine Förderung aus dem Etat des NRW-Heimatministeriums beworben.
Im Entwurf bereits fertig ist die Tafel für die 1824 eingeweihte „olle Schole“ auf dem alten Marktplatz. Die „alte Schule“ hat zwar einen festen Platz in der kollektiven Erinnerung im Dorf, weil Generationen von Schülern dort 75 Jahre zur Schule gegangen sind. Die älteste Schule im Dorf ist sie aber nicht. Die dürfte ausweislich einer Urkunde von 1793 bei Lepper zwischen altem Kirchplatz und Oberhofstraße gestanden haben. Das „Schaulhaus“ wurde 1943 von einem Bombentreffer zerstört.
Blumenampeln: Spenden sichern Bepflanzung
„Wir werden nicht mehr so oft verwechselt“, sagt die Vorsitzende. Zum Beispiel mit der Werbegemeinschaft, wenn es um die Blumenampeln an den Laternen der Hauptstraße geht. Die werden nämlich vom Verein bepflanzt und gepflegt. Und das wird der Verein auch weiter tun können, sagt Rudolf Steinmann; „Erfreulich ist, dass wir über Spenden die Bepflanzung und Pflege der Blumenampeln auf lange Sicht sicherstellen können.“
Drei Veranstaltungsformate hat der Verein seit seiner Gründung 2008 etablieren können. Das sind der jährliche Wintertreff auf dem Johann-Breuker-Platz sowie die Seniorenfahrt mit 300 Teilnehmern im August und der Kirchhellen-Tag. Diese Veranstaltungen finden alle drei Jahre statt. Der Wintertreff hat in den letzten Jahren vor allem an den Freitagen so viele Besucher angezogen, dass der Platz fast zu klein wurde. Das habe aber auch zu Engpässen bei der Getränkeversorgung geführt, haben die Veranstalter erkannt: Deshalb wird es am ersten Adventswochenende im Dezember 2019 eine zweiten Getränkeausschank geben. Am Prinzip der Pfandfreiheit für die ausgegeben Heißgetränke wird der Verein festhalten, kündigte Jansen-Garz an - „obwohl die Tassen immer verschwinden“.
Aktionen für Familien mit Kindern
Künftig will sich der Verein um neue Zielgruppen kümmern. „Wir sollten mehr tun für Familien mit Kindern“, sagt die Vorsitzende. Der Verein entwickelt gerade Ideen für gemeinsame Aktionen mit Schulen und Kindergärten. Vorbild soll dabei die künstlerische Gestaltung von Stromkästen wie in Gladbeck-Rentfort sein. Auch für diese Aktion will sich der Verein bewerben um Fördergeld aus dem von der Stadt neu eingerichteten Verfügungsfonds für Projekte in den Stadtquartieren.
Fördertopf für Quartiersverschönerung
Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder hat den Vereinsmitgliedern den neuen Verfügungsfonds der Stadt vorgestellt. Verschönerungsprojekte in den Quartieren können bis zu 1500 Euro Förderung bekommen. Derzeit sind 15.000 Euro im Topf. Es gibt Überlegungen, die Mitte auf 25.000 Euro aufzustocken.
Der Wintertreff im Dezember hat nach Schnieders Einschätzung ebenso gute Chancen auf eine Förderung aus diesem Topf wie die Stromkästen-Aktion oder auch die Kolpingsfamilie, die den Bouleplatz hinter dem Bläsertreff am Brauhaus erweitern will.