Kirchhellen. Mit einem fiktiven Bericht von der ersten Wallfahrt nach Kevelaer 1784 wirbt die Gemeinde St. Johannes um Teilnehmer für die aktuelle Wallfahrt.

Wir schreiben den Sonnabend nach Mariä Heimsuchung des Jahres 1784. Durch die Morgenfrühe des Dorfes Kirchhellen bewegen sich festlich gekleidete Menschen in Richtung Kirche. Eigentlich für einen Sonn- oder Feiertag kein ungewohnter Anblick, denn die erste Messe begann bei uns damals bereits um 6 Uhr. Ungewohnt an den Menschen aber waren die Taschen, Rucksäcke und andere Gepäck, das sie mit in die Kirche nahmen, die vom Licht der Öllampen nur spärlich beleuchtet war.

Ungewöhnlich war sicherlich auch das Schuhwerk, derbe Lederschuhe und sogar Stiefel, wie sie wohl bei stundenlangem Ackern hinter dem Pflug getragen wurden. Sauber und frisch getrant zwar, aber eben Schuhe und gar Handstöcke, die sonst in der Kirche nicht zum Alltag gehörten. Dazu Fahnen, Laternen und das große Vortragekreuz.

Eine leichte Unruhe, wie sie sonst in Kirchen nicht üblich war, machte sich breit. Und dann schlug die Turmuhr die Zeit: halb Sieben! Pastor und Kapläne betraten den Chorraum. Die Orgel begann ein Muttergotteslied zu intonieren, das allen schon seit Generationen bekannt war: „Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, liebreich holdselige himmlische Frau…“Der Pastor erteilte den Pilgersegen, gab letzte Anweisungen, und mit Hilfe der Ordner und unter dem Geläut der Glocken setzte sich nun eine Prozession in Bewegung, die erste von St. Johannes Kirchhellen zur Muttergottes nach Kevelaer…

235 Jahre nach der ersten Wallfahrt der Kirchhellener nach Kevelaer zur „Trösterin der Betrübten“ wollen Mitglieder der Gemeinde sich wieder auf den Weg machen. Am 24. und 25. August laden wir dazu alle herzlich ein. Anmeldungen nehmen alle Pfarrbüros in Kirchhellen-Mitte, Grafenwald und Feldhausen an. Auch ist es nach allen Messen möglich, sich in der Sakristei der Johanneskirche anzumelden.