Kirchhellen. . 40 Werke des 2014 verstorbenen Künstlers Sender sind zu sehen. Zu Lebzeiten hatte der Essener nur einmal eine Ausstellung seiner Werke erlebt.
Am Sonntag eröffnet im Kulturzentrum Hof Jünger die Retrospektive„Meine Weltsicht“ mit 40 Zeichnungen, Aquarellen, Ölmalerei und Radierungen des 2014 verstorbenen Essener Künstlers Ernst Sender.
Den 1928 in Westpreußen geborenen Maler hat die Kunst zwar ein ganzes Leben begleitet und ausgefüllt, aber zu Lebzeiten hat er seine Werke nur ein einziges Mal ausgestellt. Der introvertierte Künstler habe für sich selbst gemalt, nicht für die anderen, erklärte sein langjähriger Freund und ausstellender Künstler Heinz Ochmann: „Er hat für sich selbst gemalt, nicht für die anderen, das Gestalten war für ihn wichtig.“ Die Masse sei für ihn ein Problem gewesen.
„Kunst war für ihn kein Geschäft“
Seine Tochter Brigitte Dommer glaubt, dass das Werk ihres Vaters nicht achtlos beiseite gelegt werden sollte. Er habe nie etwas verkauft, nur manchmal etwas verschenkt: „Kunst war für ihn kein Geschäft.“ Ihr Vater habe die Erfüllung in der Malerei gefunden, der Erfolg sei ihm nicht wichtig gewesen,
Ein besonders Thema für Sender war die Verfremdung. In Kleinigkeiten habe er Menschen oder Landschaften gesehen und zu Papier gebracht, beispielsweise sah der berufstätige Schreiner in verschüttetem Leim eine verschüttete Stadt. Die Bleistiftzeichnung eines abgestürzten Vogels bezeichnete er als „ mein schönstes Selbstportrait“ Dies beschreibe nach Ochmann den ambivalenten Charakter des Künstler treffend.
Sozialkritische Bilder
„Das Problem meines Lebens war zu sehen, was andere nicht sahen“, schrieb Sender über sich selbst und „Dunkles ist gleichzeitig auch Erhellendes“, aber „Staunen ist die Triebfeder jeder Entdeckung.“ Sender hat sehr sozialkritisch gemalt, wie die Titel mancher Werke belegen: „ Goldhelm der Gesellschaft“ oder „Eliten Gebrüll“. Aber wichtig war für ihn, „ein Werk zu vollbringen das zuallererst mich selbst erstaunt.“ In seinen Malereien setzte er sich kritisch mit der Welt auseinander. Die Bleistiftzeichnung „Und sie werden immer wieder hineinwachsen“, zeigt einige Kinder, die in eine große Uniform kriechen. Die tödliche Maschine Auto reduziert er auf einen Haufen verbogenes Metall.
Ein Gesicht, von einem Ring drückender Finger umgeben, berührt zutiefst. Sender war Autodidakt. „Er hätte keinen Professor an sich ran gelassen,“ weiß Ochmann, „für ihn war wichtig, seine eigene Sprache der Malerei zu finden .“Sender malte ohne Vorzeichnungen „direkt vom Kopf aufs Papier“.
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