Der SPD-Ortsverein will die Nahversorgung erhalten und junge Familien nach Grafenwald holen. Nur: Wo sollen die wohnen? Neubauflächen sind knapp.

Grafenwald braucht dringend neue Wohngebiete, vor allem für junge Familien mit Kindern. Die Einwohnerzahl ist in den letzten 10 Jahren zwar „nur“ um rund 7 Prozent gesunken, aber die Zahl der Kinder und Jugendlichen ging um ein Viertel zurück. Der SPD Ortsverein Grafenwald lud deshalb zu einer Bürgerversammlung „ Neue Impulse für Grafenwald“ ein.

„Wir müssen die Nahversorgung unseres Ortsteil erhalten“, betonte die Ortsvereinsvorsitzende und Ratsfrau Sonja Voßbeck. Ratsherr Markus Kaufmann ergänzte: „Grafenwald soll keine Schlafstätte für Pendler werden.“ Ein Stadtteil sei lebens- und liebenswert, wenn er eine gewisse Infrastruktur habe.

„Die Leute ziehen schon gern hierhin“

Als Referent bestätigte der Technische Beigeordnete Klaus Müller, dass man die Einwohnerzahl erhöhen müsse, vor allem mit jungen Familien, wenn man die vorhandene Infrastruktur mit Schule, Einkaufsmöglichkeiten, Kirche usw. erhalten wolle. Die Nachfrage bestünde: „Die Leute ziehen schon gern hierhin.“ Die Verwaltung habe mehrere Flächen untersucht,z.B. Stärkung der Siedlungsstruktur, Entfernung zur Infrastruktur, Entwässerung, Nahverkehr.Alle untersuchten Gebiete seien zwar nicht optimal und hätten Vor- und Nachteile, aber das Gebiet nördlich Ottenschlag, zwischen Heimersfeld und Wiesengrund mit Anschluss an die Siedlung Glashüttenheide erfülle die meisten Kriterien.

Erschwerend hinzu käme der Regionalplan, der 2019 neu erstellt würde. Neue Flächen müssten darin aufgenommen werden, die Zeit dränge. Die Vorschläge der Verwaltung würden dem Rat und der Bezirksvertretung vorgelegt. Insgesamt seien in voraussehbarer Zeit nicht mehr als 200 Wohneinheiten realisierbar.

Schneiderstraße wird für zwei Jahre Baustelle

Zweites großes Thema war die Sanierung der Schneiderstraße. Müller versicherte, die Vorschläge aus den Bürgerversammlungen seien geprüft und überwiegend übernommen worden. Der Beginn der Bauarbeiten habe sich verzögert, durch Neueinstellungen habe sich die Personallage gebessert, daher der Baubeginn sei für den April vorgesehen. Die Bauzeit sei mit rund zwei Jahren veranschlagt. In drei Abschnitten solle die Strecke saniert werden, der erste Abschnitt sei von der Bottroper bis zur Schmiedestraße vorgesehen, anschließend folge der Abschnitt bis zur Töpferstraße. Die Schneiderstraße bleibe einspurig befahrbar, für die andere Fahrtrichtung sei eine Umleitung über den Vossundern vorgesehen.

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