Kirchhellen. . Der Heimatverein zeigt historische Fotos jetzt auch auf Instagram und Facebook. Schnell haben sich Hunderte von Abonnenten gefunden

Der Verein für Orts- und Heimatkunde wird im nächsten Jahr Band 50 seiner historischen Schriftenreihe herausgeben. Inzwischen hat er aber auch Vertriebskanäle in den sozialen Medien gefunden. Seine Serie historischer Fotos auf Instagram steuert auf 500 Abonnenten zu, auf Facebook verfolgen 391 Abonnenten die Serie und die Diskussionen um den genauen Standort einiger alter Gebäude. „Es ist erstaunlich, wie viele Freunde wir im Netz gefunden haben“, sagt Peter Pawliczek, der Vorsitzende des Heimatvereins.

7000 Bilder, 200 Landkarten

So sieht es heute aus Am alten Bahnhof: Hier läuft die Pelsstraße, dahinter das Pumpwerk.
So sieht es heute aus Am alten Bahnhof: Hier läuft die Pelsstraße, dahinter das Pumpwerk. © Kai Süselbeck

Der Erfolg im Netz hat vor allem zwei Väter, weiß der Vorsitzende. Seit Jahren schon digitalisiert und katalogisiert Rainer Weiß den Bestand an historischen Fotos und hat Interessenten so den Zugriff auf rund 7000 Bilddateien und 200 Landkarten verschafft. Und Jan Marien hat im Juli damit begonnen, die historischen Bilder auf Instagram zu zeigen. „Die Seite habe ich als mein persönliches Projekt Anfang Juli angefangen, weil es mir selbst Spaß gemacht hat, zu sehen was sich an den einzelnen Orten verändert hat.“ Zu vielen historischen Bildern hat er zum Vergleich aktuelle Fotos aus möglichst demselben Blickwinkeln gemacht und sie den historischen Aufnahmen gegenüber gestellt.

Der ehemalige Hof Dahlmann in der Ortsmitte von Kirchhellen. Der Hof stand an der Senheimer Straße. Links im Bild ist das Fachwerkhaus Schmitz zu sehen; es steht heute noch und gehört zur Dorf-Apotheke.
Der ehemalige Hof Dahlmann in der Ortsmitte von Kirchhellen. Der Hof stand an der Senheimer Straße. Links im Bild ist das Fachwerkhaus Schmitz zu sehen; es steht heute noch und gehört zur Dorf-Apotheke. © Heimatverein Kirchhellen

Das funktioniert nicht immer, zum Beispiel beim alten Bahnhof Kirchhellen, um 1887 erbaut und 1973 abgerissen: „Die Perspektive ist verändert, da es nicht möglich war den Standort des Fotografen von damals wieder einzunehmen, weil sich dort heute ein kleiner Wald befindet.“ Prompt gab es Rückmeldungen, der Bahnhof habe sich eigentlich auf dem Gelände des heutigen Raiffeisenmarktes befunden. Luftbilder aus dem Archiv des Regionalverbandes Ruhr (RVR) allerdings belegen. Marien hat Recht. Auf dem Raiffeisen-Gelände, sagen auch die Heimatvereinsmitglieder Richard Grütjen und Ferdi Schmitz, lagen Gleise, von denen auch heute noch Reste zu finden seien, und ein kleiner Güterbahnhof.

In Abstimmung mit dem Vereinsvorstand hat Marien aus seinem Projekt eine Seite des Heimatvereins gemacht mit der Serie „historischeskirchhellen“. Das kam überraschend gut an, berichtet er. „Ich hatte mir als Zielmarke 200 Abonnenten gesetzt. Nach kaum einem halben Jahr Laufzeit steuern wir auf die 500 zu. Das läuft deutlich besser als ich erwartet hatte.“ Dazu kommen derzeit 391 Abonnenten auf Facebook.

Nächstes Projekt: Kirchhellen in 3-D

Mariens jüngstes Projekt ist ein digitales 3-D-Modell von Kirchhellen. Grundlage dafür ist die interaktive Karte „Alt-Kirchhellen“ auf der Homepage des Heimatvereins, auf der inzwischen 700 Gebäude mit historischen Informationen und, falls vorhanden, alten Ansichten verzeichnet sind. Marien: „Dafür suche ich von allen Kirchhellener Gebäuden (auch aus allen Ortsteilen), die vor dem Zweiten Weltkrieg erbaut wurden, Bilder, Grundrisse oder Baupläne. Es ist egal, aus welcher Zeit die Fotos und Pläne stammen und ob die Häuser heute noch stehen.“