Schüler des Vestischen Gymnasiums dürfen zu den Projekttagen ins Cockpit steigen. Viele erfüllen sich am Flugplatz Schwarze Heide einen Traum.
Der Steuerknüppel des Segelflugzeugs liegt gut in der Hand, die Finger halten den Griff fest umschlossen. Die Schutzscheibe des Cockpits senkt sich, die Aufregung beim Schüler steigt. Fluglehrer Wilhelm Döweling gibt dem 15-jährigen Maximilian vom hinteren Sitz aus die letzten Anweisungen, bevor es mit dem Start losgehen kann. „Halt die Richtung, dann geh möglichst sensibel mit unserem Höhenruder um, wenn wir schließlich von dem Boden abheben wollen“.
Zwischen fünf und 30 Minuten
Der Fachmann vom „Fliegerclub Gladbeck und Kirchellen“ weiß genau, wie er mit den neun Jugendlichen des Vestischen Gymnasiums umgehen muss, die an drei Projekttagen die Grundlagen des Segelfliegens auf dem Flugplatz Schwarze Heide lernen wollen. Viele bringen keine Erfahrung mit, sie saßen noch nie in einem Segelflugzeug. Nun wird ein Traum für sie wahr, einige der 14- bis 16-jährigen Jungpiloten wollen schon seit ihrer Kindheit ein Maschine steuern.
Pro Projekttag dürfen sie jeweils einmal im Cockpit mit einem Profi Platz nehmen und sich in die Lüfte begeben. Der Flug dauert in der Regel zwischen fünf bis 30 Minuten, wobei es auf die Thermik, also eine besondere Form des Aufwinds, ankommt. Die Wetterverhältnis spielen dafür eine entscheidende Rolle, wie die Schüler auch in separaten Theorieeinheiten lernen.
Ein Blick in den Tower
Neben den Flugstunden steht eine Besichtigung des Flugplatzes auf dem Dreitagesprogramm. Das Expertenteam des Fliegerclubs führt die Gruppe zu den verschiedenen Flugzeugen und Gyrocoptern, die im Hangar oder auf der Landbahn stehen. Die Mädchen und Jungen dürfen unter anderem einen Blick in den Tower und den Leitwagen werfen. Die Schüler packen selbst bei einigen Arbeiten mit an. Sie machen die zum Start notwendigen Zugseile an den Maschinen fest oder helfen beim Ausrichten auf der Landebahn.
Gymnasiast überwindet Flugangst
Die Idee zum neuen Exkurs hatte der Neuntklässler Timo Meywirth, der selbst Mitglied des Fliegerclubs ist. „Ich war schon immer vom Fliegen begeistert und das Segelfliegen ist vor allem für Anfänger geeignet, um die erste Schritte zu machen.“
Das Angebot wurde auf seinen Hinweis mit in die jährlich stattfindenden Projekttage aufgenommen. Die Schülervertretung willigte sofort ein, die zuständigen Lehrer stimmten zu, der Fliegerclub erklärte sich zu Lehrstunden bereit. Der Spaß konnte losgehen.
„Ich wollte hier meine Flugangst überwinden, das habe ich mit der Hilfe des Teams geschafft“, betont Mitschüler Luca Platzköster (16).