Kirchhellen. . Standesbeamter meldet bis November: ausgebucht. Paare trauen sich gern im Hof Jünger. Brautausstatterin Biesenbach fühlt sich angekommen im Dorf.
Seit über einem Jahr sorgt Magnus Thesing mit Sondereinsätzen als Standesbeamter dafür, dass wieder mehr Paare sich den Traum von der Trauung im Dorf erfüllen können. Die Nachfrage ist groß und wächst weiter, sagt der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle: „Ich bin ausgebucht bis November.“ Steigende Nachfrage nach dem Ja-Wort im Dorf bemerkt auch Carola Biesenbach, die sich seit der Eröffnung ihres Brautmodengeschäfts „Fräulein Wunder“ im Dorf warm willkommen fühlt.
Der Trauungs-Kompromiss
Wir erinnern uns: „So viele Trauungswünsche“, so wenige Termine“, hatte Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) im Februar 2017 beredt Klage bei Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD) geführt, weil sich das Standesamt wegen Personalknappheit immer seltener in der Lage sah, Hochzeitspaaren den Wunsch nach Trauungen in Kirchhellen zu erfüllen. Der damals ausgehandelte Kompromiss: Magnus Thesing, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle und selbst Standesbeamter, übernimmt seither ein Kontingent von Trauungs-Terminen im Dorf.
Und das wird stark nachgefragt. Viele Paare wollen sich im Trauzimmer am Kirchhellener Ring das Ja-Wort geben, viele aber auch auf der Tenne im Hof Jünger. „Ich weiß schon von Anfragen für 2019“, sagt Hermann Reinbold vom Bürgerverein. Was zeigt, dass das Kulturzentrum den Menschen nicht nur als Konzert- und Ausstellungsstätte ans Herz gewachsen ist.
Der Bezirksbürgermeister freut sich über die wachsende Nachfrage: „Daran sieht man, dass es sich s gelohnt hat, für eine Lösung zu streiten.“ Er sagt aber auch: „Wenn die Nachfrage steigt, müssen wir über weitere Angebote nachdenken.“ Erneut bringt er das Modell des Standesbeamten im Ehrenamt ins Spiel. „Wenn es die städtischen Beamten nicht schaffen, könnten Ehrenamtliche übernehmen.“
Die konkurrenzlose Braut
Dass die Trauung in Kirchhellen oft ein Herzenswunsch ist, weiß auch Carola Biesenbach. Seit einem halben Jahr stattet die Inhaberin von „Fräulein Wunder“ Bräute aus. Das Geschäft läuft fast seit dem ersten Tag gut, sagt sie. Nicht nur Bräute kommen in den Laden an der Hauptstraße: „Menschen kommen ins Geschäft und freuen sich, wie schön es hier aussieht.“
Wer als künftige Braut „Fräulein Wunder“ betritt, ist im Wortsinn konkurrenzlos: Es gibt nur eine Umkleide, einen großen Spiegel, eine Projektionsfläche für die Rückansicht. Das kommt an bei der Kundschaft. Samstag hat eine Braut in Stuttgart geheiratet. Im Brautkleid aus Kirchhellen.
Mit Sekt und Sonderangeboten feiert „Fräulein Wunder“ am Samstag, 23. Juni, von 10 bis 14 Uhr das Halbjährige im Dorf.