Kirchhellen. . Am Wochenende haben Unbekannte den Korpus des Rottmann-Kreuzes am Reckelsberg schwer beschädigt. Familie zieht Konsequenzen

Vermutlich in der Nacht zum vergangenen Sonntag haben Unbekannte am Rottmann-Wegekreuz am Reckelsberg den Christus-Korpus zerschlagen. Die Stifterfamilie will den Korpus restaurieren lassen, ihn aber wegen der Vandalismusgefahr nur noch aus seltenen Anlässen wieder am Kreuz anbringen.

„Die Figur ist aus Blei,“ sagt Frank Rottmann und betrachtet die zerschlagene Christusfigur mit den gebrochenen Beinen. „Da muss schon jemand mit schwerem Gerät zugeschlagen haben, um die so kaputt zu kriegen.“ Das Kreuz stammt aus dem Jahr 1923 und ist 2000 saniert worden. Das Umfeld hatten 2017 Jahr Azubis des Garten- und Landschaftsbauers Bromkamp neu hergerichtet. Der Platz soll nach Angaben des Heimatforschers Hans Büning die Stelle markieren, wo im 16. Jahrhundert der „Pfarrertausch am Reckelsberg“ stattgefunden haben soll.

„Seit undenklichen Zeiten erzählt man sich die Geschichte von dem katholischen Pfarrer von Sankt Johannes, der in der Reformationszeit zum Entsetzen der katholischen Kirchhellener zum evangelischen Glauben übergetreten sein soll“, schreibt Büning. In Gahlen, so die Legende weiter, soll es das passende Gegenstück gegeben haben: einen Pfarrer an der reformierten Kirche St. Pankratius, der dem alten Glauben treu bleiben wollte. So soll es zum „Pfarrertausch Kirchhellen - Gahlen“ gekommen sein. Büning: „Beide sollen sich dann am Reckelsberg getroffen und dort gleichsam den Tausch vollzogen haben.“