Kirchhellen. . Die Baumpflanzaktion des Waldpädagogischen Zentrums feiert 20. Geburtstag. Ministerin gratuliert zum „hervorragenden ehrenamtlichen Engagement“
Seit 20 Jahren haben Bottroper Grundschüler zwei feste Termine in Grafenwald und der Kirchheller Heide. Im ersten Schuljahr pflanzen sie einen Setzling im Waldpädagogischen Zentrum (WPZ) am Ruhehorst. Im vierten Schuljahr dann setzen sie das Bäumchen um in den Jahrgangswald am Kletterpoth. Hochgerechnet sind bei diesem landesweit einmaligen Projekt 127 500 Bäume gepflanzt worden. Zum runden Geburtstag gratulierte Heimatministerin Ina Scharrenbach zu diesem „hervorragenden ehrenamtlichen Engagement“ und bedankte sich im Namen der Landesregierung.
Idee von Heinz Tenhumberg
Peter Pawliczek, Vorsitzender des Kreisverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, erinnerte an den geistigen Vater der Pflanzaktion. Heinz Temhumberg, Pawliczeks Vorgänger als Leiter der Gregorschule, hatte ein Waldschul-Konzept entwickelt mit dem Prinzip: Die Naturerziehung der Kinder muss vor Ort stattfinden. Daraus entstand 1995 das waldpädagogische Zentrum am Ruhehorst und die Idee, die Kinder vier Jahre lang auch emotional an „ihren“ Baum zu binden. Im ersten Schuljahr wird gepflanzt, in den zwei nächsten Jahren erleben die Kinder als Baumpaten das Wachsen „und erweitern durch Führungen ihr Wissen über Bäume, Wald und die Waldbewohner“, sagt Erich Schüttauf, ebenso wie Peter und Wilma Pawliczek seit der ersten Pflanzaktion dabei.
An zehn Tagen schleusen die SDW, der Landesbetrieb Wald und Holz sowie die rund 50 ehrenamtlichen Helfer 1100 Erstklässler aus 20 Grund- und Förderschulen durch die Pflanzaktion. Das erfordert viel Koordinierungsarbeit und eine dichte Taktung der Aktion im 90-Minuten-Rhythmus. Gestern früh haben die ersten Klassen der Cyriakusschule Buchen gepflanzt, die der Grundschule Welheim danach Erlen.
Und dann warten Ministerin Ina Scharrenbach, Dezernent Paul Ketzer, Bürgermeister Klaus Strehl, Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder sowie Politiker und Sponsoren auf die Klasse 1 a der Gregorschule, für die die Hasel-Stecklinge schon bereit liegen. Ebenso wie der Landesbetrieb Wald und Holz hat auch das WPZ-Team die Auswahl der Arten neu gemischt und die Kiefer aussortiert, sagt Marie-Luise Fasse, die Landesvorsitzende der Schutzgemeinschaft. Die Kiefer komme mit dem Klimawandel nicht so gut klar wie andere Bäume.
Wenn nicht so viel hoher Besuch da wäre, würde Pädagogin Eva Linhart die Kinder in knapp 40 Minuten durch das Pflanzprogramm lotsen. Zeigen, dass sie die Erde nicht zu doll festdrücken sollen. Wie sie den Setzling mit zwei Fingern ein wenig hochziehen. Und wie sie die schweren Töpfe am besten zu den Beeten tragen. Diesmal dauert es ein wenig länger, und Linhart lobt die Geduld der Kinder: „Ihr habt die ganzen Reden toll ausgehalten!“