Kirchhellen. . Anwohner haben bereits sechs Vögel gezählt. Der Brut-Acker für sie ist schon ausgeguckt

Ab 10. März beginnt die Brutzeit für die Kiebitze in der Dorfheide. Derzeit haben sie sich in der Baustelle niedergelassen, in der die Kiebitze letztes Frühjahr erfolgreich gebrütet hatten. Bis zum Beginn des Nestbaus sollen sie umgezogen sein auf einen benachbarten Steinmann-Acker, der während der Brutzeit brach liegen wird. Vogelexperte Tobias Rautenberg von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet will sich nächste Woche vor Ort ein Bild machen davon, ob und wie die Umsiedlung gelingen kann.

Wenn die Kiebitze auf der Ausgleichsfläche heimisch werden, kann Kirchhellen auch dieses Jahr die Ruhrgebietshauptstadt der geschützten Vogelart bleiben. Im Frühjahr 2016 hatte die Stadt im Zuge eines Landesprogrammes zum Schutz der Vögel, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen, Ackerflächen am Haus Brabeck als Schutzgebiet ausgewiesen. Die Landwirte ließen sie bis zum Ende der Brutzeit unbewirtschaftet.

Im vergangenen Jahr hatten sich die Kiebitze bei ihrer Rückkehr an der Dorfheide niedergelassen. wo gerade die Vorbereitungen für den dritten Bauabschnitt am Schultemkamp angelaufen waren. Die Stadt hatte die Fläche kurzerhand zum Schutzgebiet erklärt, der Bauträger hatte seine Mitarbeiter zur Vorsicht ermahnt.

„Da werden noch einige Vögel nachkommen“

Schon damals war klar, dass Bauträger und Stadt für dieses Frühjahr nach einer Ausweichfläche würden suchen müssen. Die SPD hatte schon früh nach dieser Fläche gefragt, aber erst zu Weihnachten eine Antwort bekommen: Ein Gutachter sei eingeschaltet, der gemeinsam mit dem Fachbereich nach einer geeigneten Fläche suche.

Die scheint mit dem Nachbar-Acker jetzt gefunden, sagt Stadt-Sprecher Thorsten Albrecht. Über dessen Nutzung als Ausweichfläche gebe es eine grundsätzliche Einigung. Er ist groß genug, um Platz zu bieten für die lockere Kolonie, in der Kiebitze gerne brüten. Rautenberg ist sicher: „Da werden noch einige Vögel nachkommen.“