Kirchhellen. . Aus den Heidespaziergängen mit Schülern von Heinz Tenhumberg entwickelten sich die Nachwuchsorganisation, die Waldjugendspiele und 1995 das Waldpädagogische Zentrum

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat dieses Jahr drei runde Geburtstage zu feiern. Vor 70 Jahren wurde sie gegründet, vor 60 Jahren entstand ihre Nachwuchsorganisation Waldjugend, und seit 30 Jahren besteht die Waldjugend in Kirchhellen. Die Idee zur Gründung hatte der damalige Leiter der Gregorschule Heinz Tenhumberg, erster Horstleiter wurde sein späterer Nachfolger als Schulleiter Peter Pawliczek. „Wir haben ganz klein angefangen mit einem Lager in Duisburg“, erinnern sich die beiden heutigen Ehrenwaldläufer. Aus diesen Anfängen wuchs die Waldjugend zwischenzeitlich zum stärksten Stamm in NRW.

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Die Geschichte von den Landspaziergängen ist längst Legende im Dorf und hat nicht nur zur Gründung der Waldjugend geführt, sondern auch zu der des Waldpädagogischen Zentrums (WPZ) am Ruhehorst. Tenhumberg, dem die Naturerziehung der Kinder besonders am Herzen lag, machte erstmals 1984 mit seinen Viertklässlern einen Ausflug zu Müller Schmitz, durch die Felder und zum Hof Steinberg. Und dorthin brachte Bäckermeister Leo Jandewerth dann ein Brot, das er aus dem Schmitz-Mehl gebacken hatte. Diese Spaziergänge machten im Wortsinn Schule, sagt Tenhumberg: „Vier Jahre später waren die Hälfte aller Bottroper Grundschulen dabei.“

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Aus der Heide ging es dann zu den „Waldjugendspielen“ im Vöingholz, bei denen das Prinzip der Lehrpfade entstand, das ab 1995 im WPZ verfeinert wurde. Auf der Suche nach einem politisch korrekten Nachnutzer des alten Schießstandes am Ruhehorst hatte der damalige Baudezernent Wallmann der Schutzgemeinschaft das Gelände angeboten. Auch die Waldjugend bekam dort ihr Haus. „Weißt du noch“, sagt Pawliczek zu Tenhumberg beim Stöbern in alten Bildern, „wie wir damals aus Koblenz die alte Bundeswehr-Baracke abgeholt haben?“

Der aktuelle Hortleiter Stefan Bohne.
Der aktuelle Hortleiter Stefan Bohne. © Winfried Labus

Und schon kommen die beiden Ehrenwaldläufer ans Erzählen. Wie sie beim Kirchentag 1993 in München den Dalai Lama begleitet haben und Michael Deffner vor 3000 Besuchern in einer Messehalle ein Geburtstagsständchen gebracht haben. Wie sie geholfen haben, im brandenburgischen Buschow eine Waldjugendgruppe aufzubauen. Wie sie 1997 am Heidhof das Landeslager mit 500 Waldläufern ausgerichtet haben. Wie sie nach dem Oderhochwasser in Dresden aufgeräumt haben und Julian Langowski, Timm Schäfer und Florian Schlusemann später den Hölter-Preis für besondere Hilfsbereitschaft bekamen.

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Heute hat die Waldjugend ihre festen Platz bei den Aktionen des WPZ oder bei den Festen im Dorf, hilft Förstern und Jägern etwa nach Orkan Kyrill bei der Aufforstung in der Repeler Heide oder bei der Bekämpfung des Adlerfarns, kümmert sich um die Pflege der Kopfweiden in der Heide und plant ein Jubiläumslager am Heidhof.