Kirchhellen. . Nachbesserung am Nahverkehrsplan. Die lange Schnellbuslinie 16 endet ab 2018 in der Ortsmitte. Die verlängerte Linie 267 übernimmt Fahrten nach Feldhausen
Bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans haben Planer, Politiker und Verkehrsexperten noch einmal nachgebessert. Kirchhellen bekommt ab nächsten Sommer die neue Buslinie 297 nach Dorsten. Außerdem übernimmt, wie berichtet, die verlängerte Linie 267 wenig genutzte Haltestellen des Schnellbusses (SB) 16 und die Anbindung nach Feldhausen. „Eine gute Lösung für Kirchhellen“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU). Und Angebotsplaner Christian Heinz von der Vestischen betont: „Diese Lösung geht zurück auf den dringenden Wunsch der Bezirksvertretung Kirchhellen nach einer belastbaren Direktverbindung auch am Sonntag nach Essen.“ Kritik an dieser Lösung kommt aus Dorsten und Grafenwald.
Teilung der Schnellbuslinie
Der lange Linienweg des SB 16 zwischen Essen und Dorsten sorgt immer wieder mit Verspätungen für Ärger der Nahverkehrskunden in drei Städten. Deshalb hatte die Vestische bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans nach eigenen Angaben „intensiv darüber nachgedacht“, die Linie am Bottroper Busbahnhof zu teilen. Diese Überlegungen waren im Frühjahr verworfen worden zu Gunsten einer Entlastung der Schnellbuslinie. Sie sollte zwischen Alt-Bottrop und Kirchhellen Zeit gutmachen, weil wenig nachgefragte Haltestellen künftig von der verlängerten Linie 267 übernommen werden. Die sollte auch die stündlichen Fahrten nach Feldhausen übernehmen.
Neue Linie 297 nach Dorsten
In Gesprächen mit den Städten Dorsten, Essen, dem Kreis Recklinghausen und der Vestischen ist das Netz in Kirchhellen noch einmal neu geplant worden. Ergebnisse: Die Strecke zwischen Dorfmitte und Dorsten soll künftig die eigenständige Linie 297 fahren; tagsüber im Stundentakt, abends als Taxibus. Anschlüsse nach Bottrop Mitte soll die verlängerte Linie 267 sicher stellen. Damit wären die Nahverkehrsnutzer nicht mehr auf den oft verspäteten Schnellbus angewiesen. Und die Vestische spart viel Leerlauf auf der langen Strecke.
Kritik: Direktverbindung fällt weg
Den Nachteil kritisieren Kreis, Stadt Dorsten, Fahrgastverband Pro Bahn und vor allem die SPD Grafenwald: Die Direktverbindung ohne Umsteigen entfällt dadurch. Grafenwald bekommt allerdings mit dem Fahrplanwechsel 2018 durch die geänderte Linienführung der 251 und der 267 bessere Anbindungen in die Innenstadt und nach Stadtwald.
Entscheidung im Verkehrsausschuss
Der Verkehrsausschuss entscheidet heute über die Änderungen im Nahverkehrskonzept. Das Paket enthält auch eine weitere Entzerrung in der Dorfmitte. Der Schnellbus 36 soll künftig nicht mehr an der Schulze-Delitzsch-Straße enden, wo er zuweilen die Zu- und Abfahrten des zentralen Parkplatzes zustellt, sondern wie beim Schützen- und Brezelfest an der Ecke Kirchhellener Ring/Hackfurthstraße . Das setzt allerdings voraus, dass die Stadt den geplanten Kreisverkehr baut, damit die Gelenkbusse dort wenden können. Nach jetziger Planung, sagt Stadt-Sprecher Thorsten Albrecht, könnte dort ein Baubeginn frühestens 2019 kommen.